KATEGORIE / Shetland

Bigton – Lerwick – Kirkwall (Orkney)

Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen ins Auto und verabscheiden uns ganz herzlich von Mary. Das war ein schönes BB 🙂
Wir fahren nach Scalloway. Es ist kurz vor 1100 und das Museum hat noch geschlossen, also machen wir einen Abstecher zum Castle. Danach besichtigen wir das Museum, welches vor 6 Jahren eingeweiht wurde. Vor 10 Jahren war das alles noch in dem kleinen Museum neben dem Hotel….
Nach einem kuren Bummel durch das hübsche Fischerdorf fahren wir zurück nach Lerwick. Wir bummeln ein wenig durch die Stadt, essen im Cafe C’est la Vie eine ganz leckere Atlantik-Fischsuppe und treffen dann noch ein mal auf Mary, die mit ihrem Sohn (und Familie) auch durch Lerwick bummelt.

Halb 4 stehen wir dann in der Schlange an der Fähre und checken ein. Es dauert aber noch mehr als eine Stunde, bis wir auf die Fähre fahren können. Die ist knackevoll (400 Personen sind auf dem Schiff). Wir essen zu Abend, sehen noch einmal Sumburgh Head auf dem Aussendeck und trinken Bier ….
Wir haben die Shetland Fussball Männer, die Hockey Mädchen und eine Orchestergruppe an Bord….
2230 laufen wir in Kirkwall ein, eine Viertelstunde später rollen wir schon von der Fähre.



Ardconnel Bed and Breakfast
Cragiefield Road, Kirkwall, Orkney, KW15 1UJ
Tel: +44 (0)1856 876786
Mob: +44 (0)7725 565 943
Email: ardconnel@hotmail.co.uk
Web: http://www.bed-and-breakfast-kirkwall.co.uk/
85 GBP (per room per night)


St. Ninians Walk

Nach dem Frühstück laufen wir zum Strand von St. Ninians und rüber auf die Insel. Ca. 3 Stunden brauchen wir um die Insel einmal zu umrunden.

Wir liegen noch ein wenig am Strand und fahren dann Richtung Lerwick zum Tesco (Grillgut kaufen). Auf dem Rückweg halten wir noch einmal im Mackenzie’s Farm Shop and Café Cunningsburgh, essen eine Suppe und trinken Kaffee. Das Wetter wir immer nebelig, aber es bleibt trocken. Also legen wir uns am Strand noch ein wenig auf die Decke, machen Mittagsschlaf und warten auf besseres Wetter. Was aber nicht kommt….

Also suchen wir uns eine geschützte Ecke und machen den Grill an. Es gibt Ranch Steak mit Kräuterbutter, frisches Baguette, Sweet Crispy Sald und Asherton Goat Cheese. Soooo lecker Als wir fertig sind, zeigen sich blaue Löcher im Himmel und es wird noch einmal richtig schön. Katrin geht bei 8-10 Grad Wassertemperatur im Atlantik baden …..

Als die Sonne dann wieder hinter dickeren Wolken verschwindet, packen wir unsere Sachen zusammen und fahren zurück zum Haus.

Noss, Sumburgh Head

Wir frühstücken zu gewohnter Zeit um 0830, dann fahren wir nach Lerwick und nehmen die Fähre nach Bressay. Das Wetter könnte besser sein, aber es regnet nicht. Um 1045 geht die Fähre und wir fahren in Bressay ans andere Ende der Insel, wo der Fährmann (oder die Fährfrau) nach Noss mit dem Schlauchboot wartet. Für 5 GBP pro Person kommt man rüber und wieder zurück.

Auf Noss laufen wir entgegengesetzt der Laufrichtung all der anderen Touristen. Das Wetter wird besser und wir sehen unheimlich viele Möwen mit ihren Jungen, Puffins, Bonxies, Shags und andere Vögel.

Am Noss Rock machen wir eine Rast und laufen dann querfeldein, mitten durch das Brutgebiet der Bonxies. Natürlich nicht ohne Folgen, denn wir werden attackiert … Nicht ganz ohne von den ziemlich größen Vögeln.

Wir schaffen es aber unbeschadet wieder an die Küste und laufen dann auf dem offiziellen Pfad weiter zum Fährhaus zurück. Zurück über Bressay erreichen wir Lerwick gegen halb 4 und fahren zurück nach Cunningsburgh zum Farm House, wo wir einen Cappucino trinken.

Dann fahren wir weiter nach Sumburgh Head und verbringen den ganzen Abend dort.

Wir beobachten die Puffins und machen dort (an gewohnter Stelle) unser Picknick.

Über den Spiggie Loch fahren wir zurück ins Haus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Burrastow – Bigton

Zum Frühstück schauen uns die snapbooks von Bo und Henry an, werden auch fotografiert und schreiben uns ins Gästebuch ein. Dann bezahlen wir und packen unsere Sachen ein. Alles ist im Auto verstaut und wir verabschieden uns ganz herzlich.


1000 fahren machen wir uns auf den Weg und fahren noch einmal an die Stelle von gestern Abend – Wast Banks.

Dieses mal laufen wir aber den ganzen weg an der Küste entlang, vorbei an ein paar alten Ruinen bis hin zum Leuchtturm.

Dort machen wir eine ausgedehnte Rast bevor wir wieder zum Auto zurücklaufen.

 

Dann fahren wir nach Lerwick zum Tesco und kaufen Grillgut.

Auf dem Weg nach Bigton machen wir noch einen Suppenstopp in Hoswick (und einen Kaffee).

Gegen halb 4 sind wir dann bei Mary in Bigton. Ein schönes Dachzimmer mit Blick auf St. Ninian.


Hayhoull B&B
Brake, Bigton, Shetland ZE2 9JA, Vereinigtes Königreich
Tel: +44 1950 422206
Email: maryandreas@hotmail.com
Web: http://www.bedandbreakfastshetland.com
80 GBP (per room per night)


Wir packen schnell unsere Sachen aus und laufen dann runter zum Strand.

Etwa eine Stunde später laufen wir wieder hoch zum Auto und wollen zum Spiggie Beach fahren und dort grillen. Leider ist es ziemlich voll dort und so beschließen wir wieder zurück zum St. Ninians Strand zu fahren. Hier verkrümeln wir uns in eine Ecke und grillen gemütlich unsere Burger. Lecker ….

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Burrastow Walk – Brae

0830 Frühstück, kurz nach 1000 laufen wir an der Küste entlang.

Es nieselt ein wenig, aber ab und zu kommt auch kurz die Sonne heraus.

An einer kleinen Bucht sehen wir einen Otter, weiter draussen können wir viele brütende / mit Jungen – Möven und Shags sehen.

Später sehen wir sogar zwei Wale (lang, kleine Finne).

Wir laufen weiter an der Küste entlang, machen irgendwann Pause und schlafen ein paar Minuten. Dann ziehen Wolken auf und es wird feucht. So beschliessen wir zurück zu laufen. Um nicht noch einmal den ganzen Weg an der Küste entlang zu laufen, nehmen wir die Abkürzung über die Wiesen (querfeldein). Durch den Nebel sehen wir allerdings nicht viel und können uns nur an den Steinhaufen orientieren.

Aber es wird auch wieder klarer und wir folgen letztendlich einer Quadspur und gelangen tatsächlich wieder auf den richtigen Weg zum BB zurück. Gegen 1500 sind wir wieder am Haus zurück.

Da wir Hunger haben, fahren wir nach Brae – zu Frankies Fish´n Chips. (Suppe, Fish’n Chips , Muscheln, Eis und Espresso – 41 GBP).

Mittlerweile scheint richtig die Sonne und wir fahren zur Marina/Campingplatz wo wir uns in die Sonne setzen.

Wir fahren die Abkürzung über Aith zurück und treffen unterwegs auf das Filmteam von “Shetland” (TV Krimiserie). Ein großer Trailer, mehrere Vans und ein Polizeiauto (!), das gerade den Hügel herunterkommt 😉

Zurück in Walls nehmen wir den Weg hinauf zum Wast Bank, lassen das Auto stehen und laufen noch einmal Richtung Küste.

Dort setzen wir uns auf die Klippen und trinken unser Bier/Cider, essen Brombeeren. Von hier oben kann man Foula sehen. Die Sonne kommt wieder raus und es wird ein schöner sonniger Abend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lerwick – Sandness

Um 10 fahren wir nach Lerwick, das Wetter ist mies und wir wollen Wellies kaufen.


Die meisten Geschäfte in Lerwick haben Sonntags allerdings geschlossen, nur die Supermärkte sind offen. Das Museum macht erst um 12 Uhr auf.

Wir machen noch einmal das Webcam Experiment am Museum, schreiben den Kindern per WhatsApp und tatsächlich sehen sie uns übers Internet.

Dann laufen wir zurück zum Market Cross und noch einmal kurz zum Hafen, dann fahren wir zum Tesco hoch um uns ein Paar Gummistiefel zu kaufen.

Shetland Museum and Archives

Das Museum liegt genau dem dem Mareel Kulturzentrum. Es ist sehr schön, modern und kurzweilig und sehr umfangreich. Der Eintritt ist frei, man kann aber am Eingang eine Spende einwerfen. Auf zwei Etagen wird die gesamte Kulturgeschichte bis hin zur Geologie abgedeckt. Es gibt ganz viele multimediale Anzeigen, Dinge zum Anfassen und Ausprobieren. Eigentlich kann man hier den ganzen Tag verbringen, aber wir sind überrascht, dass wir auch immer wieder neue Dinge sehen und kennenlernen.

Zurück zum Museum bleiben wir etwa zwei Stunden dort. Es ist immer wieder interessant, obwohl wir schon dreimal hier waren. Uns tun aber bald die Füße weh und auf dem Heimweg machen wir Picknick auf einem Parklatz hinter Bixter an einem kleinen See neben der Strasse, dann fahren wir weiter nach Sandness.

Am Ende der Strasse ist ein kleiner Parkplatz mit einer Bank und Toiletten.

Hier laufen wir einen Weg an der Küste entlang, setzen uns auf die Klippen und gucken nach Papa Stour.

Es wird aber ungemütlich kühl und wir laufen zum Auto zurück. Unterwegs machen wir noch einmal Rast an der Strasse und essen unser Abendbrot. Im BB angekommen nehmen wir erst einmal eine heiße Dusche und dann setzen wir uns mit Bo und Henry zu einem Glas Wein zusammen.

Fetlar – Unst – Yell – Burrastow

Wir haben es wirklich gerade so bis 14 Uhr geschafft. Doch von vorne.

Frühstück wie gewohnt um halb 9. Bevor wir an die Fähre fahren machen wir noch einen kurzen Abstecher zur Brough Lodge. An diesem kurzen Strand haben wir das letzte mal viele Muscheln und Pebbles gefunden – aber dieses Mal finden wir nichts.

Somit sind wir die Ersten an der Fähre. Leider wird die Abfahrtszeit mit 1055 angezeigt – statt 1050 im Fahrplan – das kann also knapp werden. Wir kommen in Yell an und fahren schnell über die Insel, die Zeit läuft gegen uns und wir kommen um 1135 in Ulsta an. Die Fähre ist vor 5 Minuten gefahren – also warten , denn die nächste Fähre geht erst 1245. Damit sind wir aber auch wieder die ersten in der Reihe und fahren auch pünktlich auf die Fähre nach Toft/Mainland.

Jetzt haben wir noch 45 Minuten Zeit bis Burrastow. Wir verfahren uns einmal und fragen in Walls im Laden nach dem Weg. Das kommt davon, wenn man nur den ZIP Code im TomTom-Navi eingeben kann. GoogleMaps ist da viel flexibler – natürlich nur, wenn man Netzabdeckung hat!

Genau um 14 Uhr kommen wir im BB an. Bo steht schon vor dem Haus und empfängt uns sehr herzlich.

Bo und Henry’s Bed & Breakfast ist ein wenig anders. Das Zimmer ist geschmackvoll eingerichtet, das Badezimmer riesig (behindertengerecht). Es fehlt aber ein Tisch und es gibt auch keinen Fernseher (nicht, dass wir einen gebraucht hätten). Wenn man die Tür öffnet steht man im Wohnzimmer der Familie – die Gäste leben mittendrin und gemeinsam mit den Beiden. So ist es gedacht und auch von den Beiden gewünscht. Sie sind sehr aufgeschlossen, überaus freundlich, hilfsbereit und interessiert. Es findet sich immer ein Gesprächsthema (und die Zeit dafür) – zudem ist Bo eine ausgezeichnete Köchin 😉



Bo’s Bed and Breakfast
Bo Simmons
Muckleburgh View, Burrastow, Walls, Shetland, ZE2 9PD
Tel: +44 (0) 1595 809 258
email: bo.simmons@btinternet.com
web: http://bosimmons.wixsite.com/bosbandb
40 GBP (per person per night)


Es ist ein wunderschönes, modernes Haus. Sie zeigt uns schnell unser Zimmer, stellt uns dem Hund vor, zeigt uns wo wir etwas zu essen finden, Tee machen können – und dann ist sie weg.

Wir fahren wieder zurück nach Walls und wollen tanken – geht aber nicht, weil die Zapfsäule kaputt ist. Wir müssten nach Brixter, dort ist die nächste Tankstelle. Wir entscheiden uns weiter nach Lerwick zu fahren, denn wir brauchen nicht nur Benzin, sondern auch Geld und noch ein paar Lebensmittel.

… tanken, Geld holen, parken. Fish und Chips essen.

Spazierganz durch Lerwick (jetzt sind gleich die Touristen vom Marco Polo Kreuzschiff weg …) – aber das Cafe schließt. Daher laufen wir zum Busbahnhof. Dort gibt es ein neues Cafe – Téamoré, wo wir einen sehr guten Cappuccino trinken. Zurück zum Auto und zum coop einkaufen, dann fahren wir zurück nach Burrastow.

Bo und Henry haben noch immer Gäste und so laufen wir noch einen kleinen Weg zu den Klippen, dort setzen wir uns hin, essen unsere Sandwiches und trinken unser Bier und Cider.

Als wir zurückkommen ist das Haus leer – wir setzen uns in den Wintergarten, trinken einen Whisky und planen für morgen.

Fetlar Walks

wir können eine halbe Stunde länger schlafen, da wir erst 0930 Frühgstück bekommen. In der Nacht hat es geregnet und auch jetzt ist es noch grau in grau und es nieselt. Die Wetter-App zeigt aber eine Sonne – misstrauisch machen wir uns auf den Weg und fahren zum Parkplatz am Loch of Funzie. Wir wollen Funzie Ness – den südöstlichen Teil der Insel umwandern.

Es ist 10 nach 10 – Unsere Wanderung beginnt an einem kleinen Parkplatz in Houll, direkt am Loch of Funzie. Zunächst die Straße entlang, gelangt man nach kurzer Zeit an den Strand der Funzie Bay. Die Pebbles hier sind Millionen von Jahren alt – während sich die Erdkruste verschoben hat – versunken, teilweise geschmolzen, deformiert und dann wieder freigelegt. Wir steigen, dem Schild “Snap Walk” folgend, den zunächst recht steilen Weg nach Süden hinauf
und folgen der Küstenlinie dicht an den grasbewachsenen und beeindruckenden Klippen. Vorsicht, hier geht es teilweise sehr abrupt in die Tiefe.

Einfach den Holzpfählen folgend, gelangt man auf schmalem Pfad kommt man zu den scharfkantigen Furra Stacks.

Von hier aus soll man Wale sehen können – und tatsächlich sehen wir zwei Wale(?) mit weißen Bäuchen und ab und zu mal wieder eine Finne … Immer wieder tauchen auch neugierige Seehunde auf und verfolgen uns auf unserem Weg.

Weiter geht es entlang der steilen Klippen, vorbei an ein paar Geos und der Landzunge von Busta – dem Snap.

Nachdem wir die Landzunge umrundet haben, folgen wir dem schmalen, grasbewachsenen Pfad entlang der Küste, wo hunderte Arctic terns (Küstenseeschwalben) nisten und wir mit lautem Geschrei regelrecht attakiert werden. Die großen Mantelmöwen bellen uns wie Hunde an. Das ist nicht lustig!

Rund um das Ende einer eingezäunten tiefen und engen Bucht, bevor Sie auf den Rücken eines anderen Geos und eines Zauns zielen. Ein Geo (aus dem Altnordischen gjá) ist eine Einmündung, eine Rinne oder eine enge und tiefe Spalte in den Klippen. Sie entstehen durch Erosion der Klippen entlang von Verwerfungen und Schichten im Gestein.

Von hier aus überqueren wir den sehr weichen, teils sumpfigen Boden hinter dem Geo of Litaland.

Schließlich gelangt man zu einer Steinmauer auf der seewärtigen Seite, der Pfad führt weiter durch Brutgebiet (auf Nester am Boden achten!) vieler Seevögel in Richtung der Hütte (Bod) bei Aithbank.

Von hier geht es wieder auf der schmalen Strasse zurück nach Houll. Jetzt ist es 15 Uhr und wir haben 8.4Km hinter uns.

Vom Meer her kommen Wolken, die Sonne scheint aber noch und so fahren wir noch zum Tresta Strand bevor wir zum Haus zurückkehren.

Nach dem Duschen setzen wir uns vor dem Haus auf die Bank und schauen fern …

1830 gibt es Abendessen (warmes Pitabrot, Humus, Oliven, Tomaten und Gurken, Pie vom Fetlar Beef und als Nachtisch Schokoladenkuchen mit Eiskrem und Orangenscheiben). Sehr leckeres Essen.
Wir checken noch einmal die Fährzeiten und stellen fest, dass wir verkehrt reserviert haben. Also buchen wir uns neu ein, dann kommt ein Anruf von Bo aus Burrastow (unser morgiges BB). Sie müssen wegen einer Trauerfeier spätestens um 14 Uhr weg. Also ändern wir die Buchung für die Fähre nach Toft noch einmal. Jetzt haben wir drei Reservierungen 😉 – und wir fahren von Gutcher direkt über Yell hinweg nach Ulsta. Damit sollten wir noch vor 1400 in Burrastow sein. Den Rest erzähle ich dann morgen ….

Unst – Fetlar

Wie gewohnt laufen wir um 8 Uhr zum Mailersta BB hoch und frühstücken in aller Ruhe. Nach einem langem Gespräch mit Anita bezahlen wir und gehen noch einmal ins Haus und packen unsere Sachen. Dann bringen wir den Schlüssel zurück und verabschieden uns.

Auf dem Weg nach Saxa Vord halten wir an unserer Lieblings-Bushaltestelle an:

Die Vorschläge zur Schaffung einer Raketenstarteinrichtung zusammen mit einem Satelliten-Tracking-und Kommunikationszentrum in Unst (Saxa Vord) wurden im vergangenen Jahr (2017) erstellt. Das Shetland Space Center (SSC) und der Shetland Islands Council hatten gerade eine Absichtserklärung mit dem Luft- und Raumfahrtunternehmen Lockheed Martin unterzeichnet, als diese Woche die Nachricht kam, dass Sutherland (zwischen Tongue und Durness) als bester Platz in Schottland/UK ausgewählt wurde.

Es ist 10 Uhr und wir sind auf dem Weg nach Saxa Vord. Gegründet wurde die Shetland Distillery von 4 Personen (Frank & Debbie Strang, Stuart and Wilma Nickerson). Die Produktion von Gin (Shetland Rheel) war im September 2014 gerade angelaufen. Als wir 2015 die Brennerei besichtigen wollten, haben wir den Eingang gar nicht gefunden.

Wir klingeln und stehen dann in einer großen Halle, die fast leer ist. Der Shop ist schön gestaltet und wir probieren nach einigen Fachsimpeleien den Whiskyblend. 4 Fässer Speyside und 1 Fass Islay – erfahren wir – das Wasser aus Shetland – und fertig ist ein Shetland-Blend. Mhhhh.

Ganz anders der Gin, der hier schon seit vielen Jahren hergestellt wird. Mittlerweile gibt es 3 verschiedene Sorten und eine vom letzten Up Helly Aa. Am besten schmeckt mir der Simmer Dim.

Danach machen wir uns auf den Weg zur Fähre und kommen 1140 in Yell an. Wir haben für 15 Uhr nach Fetlar gebucht und fahren wir in den Norden nach Gulpa/Cunnivoe zum Stand (Sands of Beckons). Von den Klippen kann man hier bis nach Hermaness schauen und man erkennt die weißen Felsen und den Leuchtturm von Muckle Flugga.

Lediglich drei Autos fahren mit uns um 1500 nach Fetlar hinüber.

Fetlar – der Garten von Shetland – ist zusammen mit Unst die nördlichste Insel vom Vereinigten Königreich. Man kann sie vom (schottischen) Festland nur über zwei weitere Fähren erreichen. Momentan leben etwa 60 Menschen auf der kleinen Insel, es gibt nur den Fetlar Shop mit Cafe in Gord. Das gleichnamige B&B befindet sich direkt neben diesem Laden. Eine Tankstelle gibt es nicht. Wer die Insel besucht, sollte unbedingt das Interpretive Centre in Houbie besichtigen. Das Museum selbst enthält verschiedene Ausstellungen über die Geschichte der Insel, einschließlich des preisgekrönten Abschnitts über Sir William Watson Cheyne und seinen Beitrag zur antiseptischen Chirurgie. Es gibt Filme über Fetlar aus den 1930er Jahren, Tonbänder mit Folklore der Insel, umfangreiche Sammlungen von Haushaltsgegenständen, Werkzeugen und Ausrüstungen, faszinierende Strickarbeiten und und und… Man kann die Geschichte der Insel mit ihrer Fauna und Flora eindrucksvoll erkunden, es gibt freies WLAN, heiße Getränke und seit kurzem auch eine Webcam.

An dieser Stelle fällt mir gerade ein, dass auf dieser winzigen Insel immerhin 4 öffentliche Toiletten sind. Ich frage mich, warum so etwas in Deutschland nicht möglich ist. Warum gibt es in unseren Städten so wenige kostenlose und vor allem saubere öffentliche Toiletten?



Gord B&B
Juliet Bellis
Aithness, Fetlar, Shetland ZE2 9DJ
Tel: 01957 733226
Mobile : 07976 714289
email: gord@fetlarshetland.co.uk
Web: http://www.fetlar.org/gord-b-and-b
75 GBP (per person per night and evening meal)


 

 

Das BB ist einfach aber sauber und befindet sich direkt neben dem Laden in Houbie. Da es leicht regnet beschliessen wir erst einmal die Füße hochzulegen. Gegen 17 Uhr scheint wieder die Sonne und wir wandern noch ein Stück den Hügel hinauf. Halb 7 sind wir zurück im Haus und bekommen gleich unser Abendessen serviert. Tomatensuppe, Schweinesteak mit gedünsteten Paprika und Zwiebeln, Kartoffeln und Karotten/Maisgemüse. Sehr lecker. Danach noch ein Trifle mit frischen Erdbeeren 🙂

Zum Ausklang des Abends setzen wir uns noch eine Stunde auf die Bank vor unserem Haus und schauen fern ….

“Zeit spielt in Shetland keine Rolle – solange man seine Fähre bekommt”

 

Hermaness

Um 8 Uhr sitzen wir schon wieder am Frühstückstisch. Die BBC Weather-App sagt Sonne ab Mittag, der Blick aus dem Fenster sagt aber dicke Wolken und Nieselregen. Wir vertrauen der Wettervorhersage und machen uns 0930 auf den Weg nach Hermaness.

Der Ausgangspunkt für den Spaziergang ist der Parkplatz für das Hermaness National Nature Reserve, wo eine Informationstafel und Flugblätter in einer Metallbox Auskunft über das Reservat geben. Es ist 10 nach 10 Uhr und wir folgen dem Schotterweg nach Norden (links herum) zum Winnaswarta Dale. Der alternative Weg (rechts herum) wurde geschlossen um die Vögel nicht beim Brüten zu stören. Daher wurde der linke Pfad sehr gut ausgebaut und ist nun wirklich bis oben mit Holzbrücken befestigt. Man baucht ca. 45 Minuten, bis man oben angekommmen ist.

“The cliffs of Hermaness are the New York of the seabird world: a noisy, bustling and often smelly metropolis that is home to more than 100.000 breeding birds.”

Der Pfad erreicht die Klippe bei Toolie und bietet spektakuläre Ausblicke auf die zerklüftete Küstenlandschaft und die Weite des Atlantischen Ozeans. Von hier aus kann man entweder einen Abstecher in südliche Richtung bis Saito machen und den Anblick (und Geruch) der Gannetskolonie (Tölpel) auf den 170 Meter hohen Klippen des Neap erleben. Über 25.000 Paar Basstölpel, der größte Seevogel Großbritanniens, kehren jedes Jahr nach Hermaness zurück, um ihre Eier zu legen. Die Nester bestehen aus Algen, die mit Guano “zementiert” sind.

Die Klippen enthüllen auch einiges der spektakulären Geologie von Hermaness – verzerrte Adern aus rosa Granit, die sich durch grauen Gneis weben, der vor 600 Millionen Jahren als Ergebnis der intensiven Hitze und des Drucks auf den einst quarzreichen Sand entstand.

Die Moorfläche konserviert über 7000 Jahre Vegetationsgeschichte und bietet Lebensraum für Red-throated Diver (Rotkehlentaucher), Schnepfen, Dunlins (Strandläufer) und Golden Plover (Goldregenpfeifer). Im Sommer (Mai bis August) brüten hier fast 1000 Paare der Bonxies (Große Skua) bevor sie im Winter nach Süden (teilweise sogar bis Westafrika) ziehen.

Es nieselt immer noch und wir machen uns auf den Weg Richtung Muckle Flugga. Schon nach wenigen Minuten sehen wir die ersten Puffins…

Mit Blick auf Muckle Flugga, dem nördlichsten Punkt Großbritanniens, bietet das Hermaness National Nature Reserve eine Oase für Tausende von Seevögeln. Dieses abgelegene Inselreservat, das von Scottish Natural Heritage verwaltet wird, bietet eine atemberaubende Aussicht auf die Klippen, um eine unglaubliche Vielfalt an Vögeln zu beobachten. Die Klippen beherbergen zahlreiche nistende Seevögel wie Fulmars (Eissturmvögel), diversen großen und kleinen Möwen, Shags, Gannets und Kittiwakes (Dreizehenmöwen).

Die Puffins oder auch Papageitaucher sind eine Vogelart aus der Familie der Alkenvögel. Sie brüten in Kaninchenhöhlen an und auf den Klippen. Puffins bilden langfristige Paarbindungen. Das Weibchen legt ein einzelnes Ei, beide Eltern brüten es aus und füttern das Küken (puffling). Nach dem Flüggewerden verbringen die Jungvögel die ersten Lebensjahre auf hoher See im Atlantik und kehren etwa fünf Jahre später zur Brutstelle an Land zurück. Das ist in der Regel Mitte/Ende Juni.

Irgendann hört es auch auf zu regnen und gegen 13 Uhr kommt sogar die Sonne raus. Am Ende des Weges machen wir eine Rast und kehren dann um. Die Wolken werden dunkler und es fängt auch wieder an zu regnen. Darum beschließen wir den Weg zum Auto zu gehen und kommen 1510 wieder am Parklatz an. So viele Puffins wie in diesem Jahr haben wir hier noch nicht gesehen 🙂

Wir kaufen in Baltasound noch etwas ein und müssen erst einmal die Füße hochlegen, als wir zu Hause angekommen sind. Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen, setzen uns auf einer Decke vors Haus und essen.


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