Unst – Fetlar

Wie gewohnt laufen wir um 8 Uhr zum Mailersta BB hoch und frühstücken in aller Ruhe. Nach einem langem Gespräch mit Anita bezahlen wir und gehen noch einmal ins Haus und packen unsere Sachen. Dann bringen wir den Schlüssel zurück und verabschieden uns.

Auf dem Weg nach Saxa Vord halten wir an unserer Lieblings-Bushaltestelle an:

Die Vorschläge zur Schaffung einer Raketenstarteinrichtung zusammen mit einem Satelliten-Tracking-und Kommunikationszentrum in Unst (Saxa Vord) wurden im vergangenen Jahr (2017) erstellt. Das Shetland Space Center (SSC) und der Shetland Islands Council hatten gerade eine Absichtserklärung mit dem Luft- und Raumfahrtunternehmen Lockheed Martin unterzeichnet, als diese Woche die Nachricht kam, dass Sutherland (zwischen Tongue und Durness) als bester Platz in Schottland/UK ausgewählt wurde.

Es ist 10 Uhr und wir sind auf dem Weg nach Saxa Vord. Gegründet wurde die Shetland Distillery von 4 Personen (Frank & Debbie Strang, Stuart and Wilma Nickerson). Die Produktion von Gin (Shetland Rheel) war im September 2014 gerade angelaufen. Als wir 2015 die Brennerei besichtigen wollten, haben wir den Eingang gar nicht gefunden.

Wir klingeln und stehen dann in einer großen Halle, die fast leer ist. Der Shop ist schön gestaltet und wir probieren nach einigen Fachsimpeleien den Whiskyblend. 4 Fässer Speyside und 1 Fass Islay – erfahren wir – das Wasser aus Shetland – und fertig ist ein Shetland-Blend. Mhhhh.

Ganz anders der Gin, der hier schon seit vielen Jahren hergestellt wird. Mittlerweile gibt es 3 verschiedene Sorten und eine vom letzten Up Helly Aa. Am besten schmeckt mir der Simmer Dim.

Danach machen wir uns auf den Weg zur Fähre und kommen 1140 in Yell an. Wir haben für 15 Uhr nach Fetlar gebucht und fahren wir in den Norden nach Gulpa/Cunnivoe zum Stand (Sands of Beckons). Von den Klippen kann man hier bis nach Hermaness schauen und man erkennt die weißen Felsen und den Leuchtturm von Muckle Flugga.

Lediglich drei Autos fahren mit uns um 1500 nach Fetlar hinüber.

Fetlar – der Garten von Shetland – ist zusammen mit Unst die nördlichste Insel vom Vereinigten Königreich. Man kann sie vom (schottischen) Festland nur über zwei weitere Fähren erreichen. Momentan leben etwa 60 Menschen auf der kleinen Insel, es gibt nur den Fetlar Shop mit Cafe in Gord. Das gleichnamige B&B befindet sich direkt neben diesem Laden. Eine Tankstelle gibt es nicht. Wer die Insel besucht, sollte unbedingt das Interpretive Centre in Houbie besichtigen. Das Museum selbst enthält verschiedene Ausstellungen über die Geschichte der Insel, einschließlich des preisgekrönten Abschnitts über Sir William Watson Cheyne und seinen Beitrag zur antiseptischen Chirurgie. Es gibt Filme über Fetlar aus den 1930er Jahren, Tonbänder mit Folklore der Insel, umfangreiche Sammlungen von Haushaltsgegenständen, Werkzeugen und Ausrüstungen, faszinierende Strickarbeiten und und und… Man kann die Geschichte der Insel mit ihrer Fauna und Flora eindrucksvoll erkunden, es gibt freies WLAN, heiße Getränke und seit kurzem auch eine Webcam.

An dieser Stelle fällt mir gerade ein, dass auf dieser winzigen Insel immerhin 4 öffentliche Toiletten sind. Ich frage mich, warum so etwas in Deutschland nicht möglich ist. Warum gibt es in unseren Städten so wenige kostenlose und vor allem saubere öffentliche Toiletten?



Gord B&B
Juliet Bellis
Aithness, Fetlar, Shetland ZE2 9DJ
Tel: 01957 733226
Mobile : 07976 714289
email: gord@fetlarshetland.co.uk
Web: http://www.fetlar.org/gord-b-and-b
75 GBP (per person per night and evening meal)


 

 

Das BB ist einfach aber sauber und befindet sich direkt neben dem Laden in Houbie. Da es leicht regnet beschliessen wir erst einmal die Füße hochzulegen. Gegen 17 Uhr scheint wieder die Sonne und wir wandern noch ein Stück den Hügel hinauf. Halb 7 sind wir zurück im Haus und bekommen gleich unser Abendessen serviert. Tomatensuppe, Schweinesteak mit gedünsteten Paprika und Zwiebeln, Kartoffeln und Karotten/Maisgemüse. Sehr lecker. Danach noch ein Trifle mit frischen Erdbeeren 🙂

Zum Ausklang des Abends setzen wir uns noch eine Stunde auf die Bank vor unserem Haus und schauen fern ….

“Zeit spielt in Shetland keine Rolle – solange man seine Fähre bekommt”