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Deerness – South Ronaldsay

Der Wecker klingelt um 0730 und beim ersten Blick aus dem Fenster sehen wir heute Morgen gleich zwei Kreuzfahrschiffe. Die VIKING SKY liegt schon im Hafen während die BALMORAL gerade auf dem Weg in die Bucht ist. Also werden heute wieder ca. 2000 Passagiere abgeladen ….

Das Wetter meint es wirklich gut mit uns, nachdem sich der Morgennebel verzogen hat gibt die Sonne ihr Bestes. Nach dem Frühstück verabschieden bezahlen wir unsere Rechnung und verabschieden uns von Theresa. Nach einem kurzen Plausch schenkt sie uns noch zwei Flaschen Orkney Seife 🙂
Wir fahren tanken und zum Tesco, kaufen Steaks, Burger und Salat für heute Abend ein.

Wie geplant fahren wir dann wieder nach Deerness und parken am Mull Head Carpark. Heute laufen wir die große Runde – vorbei am Cloup, Brough of Deerness, Mull Head bis zum Covenanter’s Memorial, welches man von der Inselspitze schon in der weit in der Ferne sehen kann.


Es ist ein schöner Pfad, der über breite Grasflächen teils auch sehr nah an den Klippen entlang führt. Hier hinten trifft man kaum noch Leute, die meisten gehen den kurzen Rundweg nach dem Brough of Deerness zum Carpark zurück.

Gegen 13 Uhr kommen wir am Covenanter’s Memorial an. Als Covenanters bezeichnet man diejenigen schottischen Gruppierungen, die sich am 28. Februar 1638 in einem Treueeid auf den National Covenant verpflichteten, für ihre Kirche am Presbyterianismus festzuhalten. Der Eid gilt als direkte Reaktion auf den Versuch von Erzbischof William Laud, das anglikanisch geprägte Book of Common Prayer in der schottischen Staatskirche einzuführen.

Ziel der Covenanters war, die reformierte Theologie und die presbyterianische Verfassung der Kirche zu stützen. Das 1888 Memorial markiert den Punkt, wo etwa 250 Covenanters, Gefangene der Schlacht von Bothwell Bridge, im Jahre 1679 beim Untergang des Schiffes „Crown“ ertranken. Sie sollten von Edinburgh nach Amerika transportiert werden, um in den Plantagen als Sklaven zu arbeiten. Die Crown wurde an Land getrieben und die Crew erkletterte über den Großmast die Klippen. Der Kapitän hatte befohlen, die Luken geschlossen zu halten, doch einem Seemann war es gelungen, 50 Gefangene zu befreien. Diesen Überlebenden ist die Flucht nach Holland an Bord eines niederländischen Schiffes gelungen, das in Stromness lag.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Covenanters]

Der Rückweg führt in sehr geradlinigen Abschnitten direkt zum Carpark Mull Head zurück. Unterwegs treffen wir nur zweimal auf den Postboten, der auf seinem Rückweg bei uns hält und kurz mit uns schwatzt. “Wo kommt ihr her? Was für ein wunderschöner Tag heute – er kommt hier jeden Tag lang und kennt alle Wetter!” Als wir zurück am Auto ankommen hat gerade ein Reisebus eine Gruppe Menschen entlassen, die sich auf einem Trampelpfad auf den Weg zur Gin-Distillerie aufmachen. Oh – da wollen wir auch noch hin. Warten wir lieber noch ein Weilchen.

Mit dem Auto fahren wir dann aber auch zur Destille. Alle schon weg :-), nur ein Mann unterhält sich gerade mit dem Manager (Stuart Brown). Er und seine Frau Adelle sind Eigentümer und Gründer der Deerness Distillery. Eine lange Theke mit ein paar Barhockern laden freundlich ein. Im gegenüberstehenden Regal stehen neben Gin, Vodka und Likören auch unheimlich viel verschiedene Tonic Waters (unter anderem auch MUTTERLAND CUCUMBER – ein Tonic aus Hamburg). Ausserdem kan man viele regionale Sachen wie Kleidung, Souveniers, Seife oder Orkney Ice Cream kaufen). Auf der anderen Seite der Halle steht die große Brennblase und die Abfüllanlage. Gebrannt wird mit 3 Stills, einer Großen und zum Experimentieren mit zwei Kleinen.

Wir schauen uns kurz um und kommen dann auch ins Gespräch, probieren Vodka (INTO THE WILD) und Gin (SEA GLASS). Nach ein paar Minuten greift Stuart unter die Theke und holt eine kleine Flasche ohne Etikett hervor. Das ist der ganz neue Gin, den gibt es noch nicht zu kaufen (und wahrscheinlich hat er auch noch keinen Namen). Er schmeckt ganz anders als der Erste, welcher eine angenehme Zitrus/Lavendelnote hat. Bis auf das Wasser kommen allerdings die meisten Zutaten nicht von Orkney – natürlich – hier wachsen keine Bäume. Wir fachsimpeln noch ein wenig, kaufen eine kleine Flasche Sea Glass Gin und machen uns dann wieder auf Weg – zu unserem nächsten B&B nach Grimness.

Gegen halb 4 erreichen wir Ayre of Cara. An der Tür hängt ein Schild, das im Moment keiner zu Hause ist. Also fahren wir noch einmal vom Hof und suchen uns eine geeignete Stelle zum Grillen für heute Abend aus. Zunächst am Strand von Burray. Hier ist es aber viel zu windig und in den Dünen können wir aufgrund der Trockenheit nicht grillen. Die Weddel Bay scheidet aus, solange dort noch Taucher aktiv sind, am Strand auf Clims Holm müssen wir zu lange laufen, bis wir ein windstilles Plätzchen finden. Mhhh, was nun? Die Dreiviertelstunde (in der wir wiederkommen sollen) ist vorbei und wir fahren erst einmal zurück ins B&B. Terry steht schon da und begrüßt uns freundlich. Er zeigt uns unser Zimmer und wir strecken uns erst einmal kurz aus.



Ayre of Cara B&B
Terry Cuthbert-Dickinson
Grimness, St Margaret’s Hope, South Ronaldsay, Orkney, KW17 2TH
Tel: +44 1856 831 861
Email: ayre.cara@gmail.com
Web: http://www.ayreofcara.co.uk/
80 GBP (per room per night)


Dann fahren wir mit dem Auto gerade auf die andere Straßenseite und finden einen herrlichen breiten Sandstreifen vor den Dünen. Hier ist es windstill und wir packen unseren Picknickkorb auf der Decke aus. Die Steaks und die Burger sind schnell gebraten und wir genießen das Essen in der Abendsonne.
Zurück im Haus setzen wir uns noch in den großen Garten und unterhalten uns mit Terry. Er hat zwei wunderschöne Rhodesian Ridgebacks.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inganess Bay – Deerness – South Ronaldsay – Scapa Bay

Auch für heute zeigt die Wetter-App Sonnenschein an. Was haben wir für ein Glück – als wir nach Orkney gekommen sind, haben wir für die nächsten Tage nur regnende Wolken angezeigt bekommen.

Am Frühstückstisch sehen wir das Kreuzfahrtschiff Marco Polo im Hafen liegen, vor einer Woche haben wir sie schon in der Bucht vor Lerwick gesehen. Die alte Lady ist übrigens 1965 unter dem Namen Alexander Puschkin in der Werft Wismar vom Stapel gelaufen. Heute kippt sie ca. 800 Passagiere in den kleinen Küstenstädtchen ab.

Wir starten unseren Tag am Strand von Inganess. Unterhalb des Kirkwall Airports erstreckt sich eine schöne Bucht mit weißem Sandstrand. In dieser Bucht liegt die Juniata, ein altes Schiffswrack (welche man auf Orkney ja reichlich findet). Ursprünglich wurde sie 1918 als Öltanker mit dem Namen Sprocol in der Short Bros Werft in Sunderland gebaut. Nur ein paar Monate später wurde sie von einem deutschen U-Boot torpediert und schwer beschädigt, konnte aber nach Hull zurückkehren, wo sie vier Monate lang repariert wurde. Im März 1920 wurde der umgebaute Tanker an die Anglo American Oil Company verkauft, in Juniata umbenannt und diente weitere 20 Jahre lang als Öltanker.

Nur ein paar Monate später wurde sie von einem deutschen U-Boot torpediert und schwer beschädigt, konnte aber nach Hull zurückkehren, wo sie vier Monate lang repariert wurde. Im März 1920 wurde der umgebaute Tanker an die Anglo American Oil Company verkauft und in fast 20 Jahren in Juniata umbenannt, der als Öltanker diente. Vermutlich von der Ölgesellschaft verkauft, wurde die Juniata im April 1940 als Blockschiff in Water Sound versenkt und im Juli 1949 zur Abwrackung an die nördliche Küste von Orkney geschleppt. Aufgrund ihres schlechten Zustandes musste man sie dann in der Inganess Bay liegen lassen.

Weiter gehts nach Deerness. Wir möchten die neue Gin-Distillery besichtigen. Als wir vor der Farm stehen sehen wir das Schild “Monday Closed”. Zurück auf der Hauptstrasse sehen wir dann eine Beschilderung zum Parkplatz Mull Head. Wir fahren einfach mal hin. Und so finden wir fast zufällig den Ausgangspunkt für eine der schönsten Küstenwanderungen auf Orkney.


Mull Head wurde 1993 als Naturschutzreservat qualifiziert. Die steilen Klippen werden ständig vom Meer zermürbt. So entstanden aus dem Sedimentgestein in 390 Millionen Jahren die heutigen Strukturen wie Höhlen, Schornsteine, enge Einlässe (Geos) und spektakuläre Blowholes (enge Öffnungen am Ende einer Meereshöhle, die über die Höhlendecke hinauf ins Freie reicht). Wenn eine Brandungswelle auf die Mündung der Höhle auftrifft, wird sie durch die Höhlenwände, wie in einem Trichter, zum Blowhole geführt, was zu spektakulären Wasserfontänen führt.

Der Gloup ist solch eine kollabierte Meereshöhle, die durch eine etwa 80 Meter breite Landbrücke vom Meer getrennt ist. Sie ist etwa 40 Meter lang und 80 Fuß tief. Gloup kommt aus der altnordischen “Gluppa” (Kluft, der lokale Name für ein Blowhole).

Wir hatten solch ein Glück – Sonnenschein, blauer Himmel und mächtige Wellen. Es war einfach atemberaubend.

Weiter nördlich stößt man dann auf den Brough of Deerness. Der Weg ist anfangs schmal und man läuft in den Felsen gehauene Treppen hinauf (eine Kette dient zur Sicherung) auf die “Fast-Insel”. Auf dem Brough befindet sich die Ruine einer alten nordischen Steinkapelle, die wiederum auf den Grundmauern einer piktischen Holzkapelle erbaut wurde.

Es ist wunderschön hier oben – unter uns schlagen die hohen Wellen an den Fels und wir werden immer wieder von Robben begleitet, die neugierig aus dem Wasser lugen. Trotzdem beschließen wir heute wieder zurück zu gehen und morgen noch einmal den ganzen Rundweg zu laufen (bis zum Covenanters’ Memorial – 9.2km).

Es ist gegen 14 Uhr, als wir uns auf den Weg nach South Ronaldsay fahren. Eine leckere Seafood Platter in Skerries Bistro wartet auf uns.

Vorbei an den vielen Barriers sehen wir auch schon unser B&B für Übermorgen. Als wir dann endlich ankommen ist es schon fast 15 Uhr. Es sitzen kaum Leute im Bistro und wir bestellen uns ein großes Glas Chardonnay und für jeden eine Fischplatte. Mhhh, lecker. Zum Nachtisch gibt es ein Sorbet-Trio und einen Espresso.
Frisch gestärkt fahren wir ein kleines Stück zurück zum Tomb of the Eagles. Wir stöbern kurz im Souvenirladen und bezahlen unsere Tickets (mittlerweile auch schon 7.50 GBP). Das Museum haben wir vor 3 Jahren schon ausgiebig besichtigt. Dann laufen wir gleich los denn in ca. einer Stunde wird geschlossen. Man kommt zwar jederzeit wieder raus – aber nicht mehr herein, da irgendwann auch die Zufahrt mit einer Schranke geschlossen wird. Die wenigen Leute, die wir treffen sind schon auf dem Rückweg und wir haben alle Zeit in Ruhe in die Höhle zu “fahren” und alles zu erkunden. In diesem Jahr ist es aufgrund der Trockenheit viel angenehmer und nicht so schlammig 😉

Tomb of the Eagles
Über den Klippen von South Ronaldsay gelegen, ist das Isbister Chambered Cairn – besser bekannt als das “Grab der Adler” – eine der wichtigsten archäologischen Stätten von Orkney. Das steinzeitliche Grab wurde in den 1950er Jahren vom örtlichen Bauern Ronnie Simison zufällig entdeckt.
Mehr als 100 menschliche Schädel, 16.000 menschliche Knochen sowie 725 Vogelknochen wurden an dieser Stelle gefunden. Diese wurden überwiegend zu 8 bis 20 verschiedenen Seeadlern (Haliaeetus albicilla) zugeordnet. Anfangs ging man davon aus, dass dieser Knochenfund als Grund für die Errichtung des Grabes galt. Diese Interpretation wurde jedoch durch neue Datierungstechniken in Frage gestellt, welche zeigen, dass die Adler um 2450-2050 BC starben – das Kammergrab allerdings auf ca. 5000 Jahre geschätzt wird, also etwa 2900 BC errichtet wurde. Damit bestätigen sich wachsende Beweise von anderen Seiten, dass die neolithischen Gräber von Orkney über viele Generationen hinweg benutzt wurden.

Der Zugang zum Grab ist über einen niedrigen, drei Meter langen Tunnel. Man kann auf allen Vieren hineinkrabbeln oder bequemer (und lustiger) sich flach auf einen Rollwagen legen und in das Innere des Grabes hineinziehen. Wir haben unsere Stirnlampen mitgebracht aber da heute die Sonne scheint ist es schön hell in der Höhle. Ein übrigens sehr schöner Beitrag darüber findet sich hier. Wir haben unseren Spaß.

Auf dem Rückweg beobachten wir viele Black Guillemots und sogar einige Puffins in den steilen Klippen. Sehr interessant sind auch die vielen kleinen Schildchen mit den Namen der Wildpflanzen, die hier wachsen. Da hat sich jemand richtig Mühe gemacht 🙂

Wir fahren zurück nach Kirkwall, kaufen uns etwas zu essen im Tesco und fahren dann zurück zur Scapa Bay. In der Abendsonne mit Blick aufs Meer essen wir Abendbrot.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stromness – Yesnaby – Stones of Stennes – Kirkwall

Zu unserer gewohnten Zeit um 0830 sitzen wir bei Theresa am Frühstückstisch und schauen auf den Hafen von Kirkwall. Dort liegt heute Morgen ein mittelgroßes Schiff – die Viking Sea hat nur 900 Passagiere an Bord.
Das Wetter sieht nicht gut aus, es nieselt und der Himmel zeigt auch keine größeren Veränderungen an. Also setzen wir uns ins Auto und fahren zunächst Richtung Tankerness, dann aber weiter nach Stromness.
Es regnet nicht mehr und wir nutzen das für einen Bummel durch die Gassen und kleinen Geschäfte. Aber immer wieder treffen wir auf einen neuen Reisebus. Wir beschliessen nach Yesnaby zu fahren und dort ein wenig zu wandern.

Hier sind wir fast alleine – kein Wunder – das Wetter ist mies und der Wind kommt vom Land – also keine großen Wellen. Nach etwa 4km kehren wir zum Auto zurück und fahren zur Orkney Brewery.

Auch hier sind kaum Leute (es gibt auch nur ein Hinweisschild auf dem Weg dorthin). Aber da wir beim letzten Mal schon hier fahren finden wir den Weg recht schnell. Das Cafe ist sehr schön und wir teilen uns eine Seafood Platter und eine Brewers Platter. Das Nimbus Blonde ist lecker…

Auf dem Rückweg machen wir einen kurzen Stopp an den Stones of Stennes. Zum ersten Mal können wir unsere Wellis anziehen.

Übrigens war heute Mittag der 100. Milne Cup auf dem historischen Pickaquoy-Feld in Kirkwall – das ist das jährliche Turnier zwischen Shetland und Orkney. Die Fußball-Männer haben mit 5:1 eine schwere Niederlage kassiert. Auch die Shetland-Hockeymannschaft der Damen haben am Morgen gegen ihre Rivalen aus Orkney verloren…

 

 

 

 

 

 

 

 

Ring of Brodgar – Yesnaby – Birsay

Die Wettervorhersage für heute ist – SONNENSCHEIN. Das klingt gut, auch wenn es sehr windig ist. Wind heißt hohe Wellen – denken wir zumindest – und fahren noch einmal nach Yesnaby. Unterwegs machen wir noch einen Abstecher zum Ring of Brodgar. Es ist noch zeitig (10 Uhr) und vielleicht haben wir Glück, dass noch kein Bus am Steinkreis ist.


Und tatsächlich – einige Autos sind zwar da – aber noch keine Busse. Hier merken wir auch schon wieder eine gravierende Veränderung zu unserem letzten Besuch – der Steinkreis ist nicht mehr direkt begehbar. Ein Wall und mehrere Hinweisschilder zwingen die Besucher den Kreis nicht zu betreten.

Mhhh, sehr schade – also laufen wir außen herum. Mittlerweile ist aber schon der erste Bus angekommen und wir machen uns aus dem Staub und fahren weiter hoch nach Yesnaby.

Heute Morgen sind wir hier auch nicht mehr allein. Die Sonne scheint, es ist sehr windig – aber keine hohen Wellen. Und da kommt auch schon ein Reisebus die lange Single Track Road hinaufgefahren. Er hat kaum Platz zum Wenden und setzt dabei auch zweimal auf, bevor er eine große Reisegruppe ausspuckt… Also machen wir uns auch hier wieder auf den Weg und fahren noch weiter hoch nach Birsay.

Und wie schon fast erwartet ist auch hier der Carpark (Point of Buckquoy) vollgeparkt. Also fahren wir ein Stück zurück und parken am Anfang der Strasse.

Es ist noch Flut und daher kann man nicht auf den Brough of Birsay hinüberlaufen. Der Brough ist eine Gezeiteninsel – also bei Flut eine Insel, bei Ebbe kann er trockenen Fußes erreicht werden.

Wir laufen den Weg rechts entlang an der Küste. Wenn man Skiba Geo erreicht, gibt es dort eine Fischerhütte aus dem 19. Jahrhundert oberhalb einer steinigen Küste. Dort ist eine Treppe, die in die Klippe geschnitten ist, und Nousts – bootsförmige Vertiefungen im Boden, auf denen Fischerboote vom Ufer hochgezogen und über den Winter gelagert wurden – ganz üblich auf der windigen Orkneyinsel.

Birsay Whalebone
Etwas weiter entlang der Küste am Point of Nether Queena steht eine mysteriöse Skulptur, die mit ihren herabgekrümmten “Flügeln”, wie eine Eule im Flug aussieht. Es blickt auf das Meer hinaus und überblickt einige der rauesten Gewässer rund um die Orkneyinseln, wo sich Atlantik und Nordsee treffen. Etwa 1876 wurde am steinigen Strand in Doonagua Geo ein großer Wal an Land gespült. Der Wal war ein Glattwal, welche sich von Plankton ernähren. Man sieht die Löcher im Kieferknochen (von denen ein Teil den Stützpfosten bildet) in denen die Barten saßen. Alle Bartenwale unternehmen jahreszeitliche Wanderungen. Im Sommer halten sie sich zur Nahrungsaufnahme in kühlen Gewässern der hohen Breiten auf und wandern im Herbst in wärmere Gewässer, wo sie sich paaren und die Jungen gebären.

Wir wandern weiter an der Küste entlang in Richtung Costa Head, kehren aber irgendwann wieder um. Als wir nach ca. 8km wieder zurück am Carpark sind, ist das Wasser zurück gegangen und gibt den Betonsteg frei. Wir laufen auch hinüber und suchen Muscheln und Schnecken (wie alle anderen auch), denn wer eine der seltenen Groatie Buckies findet und sie in den Geldbeutel legt, wird ihn nie leer wiederfinden. Trivia arctica wird umgangssprachlich oft als Nördliche Kaurischnecke bezeichnet.

Am Himmel ziehen ein paar dunkle Wolken auf und da es schon später Nachmittag ist, laufen wir zurück zum Auto und fahren nach Kirkwall.
Katrin hatte Lust auch Chinesisch und daher gehen wir ins Empire Chinese Restaurant. Es ist ziemlich leer, nur ein Tisch ist besetzt. Wir werden sehr freundlich bedient und bestellen unser Menü und eine Flasche Wein. Plötzlich geht die Tür auf und innerhalb weniger Minuten sind alle Tische werden zusammengeschoben der Geräuschpegel steigt um das Zigfache – die Shetland-Fußballmannschaft ist wieder da …. dieses Mal trinken sie keine alkoholfreien Getränke mehr. Ja richtig, sie nehmen die Fähre um 23 Uhr zurück nach Lerwick 😉

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bigton – Lerwick – Kirkwall (Orkney)

Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen ins Auto und verabscheiden uns ganz herzlich von Mary. Das war ein schönes BB 🙂
Wir fahren nach Scalloway. Es ist kurz vor 1100 und das Museum hat noch geschlossen, also machen wir einen Abstecher zum Castle. Danach besichtigen wir das Museum, welches vor 6 Jahren eingeweiht wurde. Vor 10 Jahren war das alles noch in dem kleinen Museum neben dem Hotel….
Nach einem kuren Bummel durch das hübsche Fischerdorf fahren wir zurück nach Lerwick. Wir bummeln ein wenig durch die Stadt, essen im Cafe C’est la Vie eine ganz leckere Atlantik-Fischsuppe und treffen dann noch ein mal auf Mary, die mit ihrem Sohn (und Familie) auch durch Lerwick bummelt.

Halb 4 stehen wir dann in der Schlange an der Fähre und checken ein. Es dauert aber noch mehr als eine Stunde, bis wir auf die Fähre fahren können. Die ist knackevoll (400 Personen sind auf dem Schiff). Wir essen zu Abend, sehen noch einmal Sumburgh Head auf dem Aussendeck und trinken Bier ….
Wir haben die Shetland Fussball Männer, die Hockey Mädchen und eine Orchestergruppe an Bord….
2230 laufen wir in Kirkwall ein, eine Viertelstunde später rollen wir schon von der Fähre.



Ardconnel Bed and Breakfast
Cragiefield Road, Kirkwall, Orkney, KW15 1UJ
Tel: +44 (0)1856 876786
Mob: +44 (0)7725 565 943
Email: ardconnel@hotmail.co.uk
Web: http://www.bed-and-breakfast-kirkwall.co.uk/
85 GBP (per room per night)


St. Ninians Walk

Nach dem Frühstück laufen wir zum Strand von St. Ninians und rüber auf die Insel. Ca. 3 Stunden brauchen wir um die Insel einmal zu umrunden.

Wir liegen noch ein wenig am Strand und fahren dann Richtung Lerwick zum Tesco (Grillgut kaufen). Auf dem Rückweg halten wir noch einmal im Mackenzie’s Farm Shop and Café Cunningsburgh, essen eine Suppe und trinken Kaffee. Das Wetter wir immer nebelig, aber es bleibt trocken. Also legen wir uns am Strand noch ein wenig auf die Decke, machen Mittagsschlaf und warten auf besseres Wetter. Was aber nicht kommt….

Also suchen wir uns eine geschützte Ecke und machen den Grill an. Es gibt Ranch Steak mit Kräuterbutter, frisches Baguette, Sweet Crispy Sald und Asherton Goat Cheese. Soooo lecker Als wir fertig sind, zeigen sich blaue Löcher im Himmel und es wird noch einmal richtig schön. Katrin geht bei 8-10 Grad Wassertemperatur im Atlantik baden …..

Als die Sonne dann wieder hinter dickeren Wolken verschwindet, packen wir unsere Sachen zusammen und fahren zurück zum Haus.

Noss, Sumburgh Head

Wir frühstücken zu gewohnter Zeit um 0830, dann fahren wir nach Lerwick und nehmen die Fähre nach Bressay. Das Wetter könnte besser sein, aber es regnet nicht. Um 1045 geht die Fähre und wir fahren in Bressay ans andere Ende der Insel, wo der Fährmann (oder die Fährfrau) nach Noss mit dem Schlauchboot wartet. Für 5 GBP pro Person kommt man rüber und wieder zurück.

Auf Noss laufen wir entgegengesetzt der Laufrichtung all der anderen Touristen. Das Wetter wird besser und wir sehen unheimlich viele Möwen mit ihren Jungen, Puffins, Bonxies, Shags und andere Vögel.

Am Noss Rock machen wir eine Rast und laufen dann querfeldein, mitten durch das Brutgebiet der Bonxies. Natürlich nicht ohne Folgen, denn wir werden attackiert … Nicht ganz ohne von den ziemlich größen Vögeln.

Wir schaffen es aber unbeschadet wieder an die Küste und laufen dann auf dem offiziellen Pfad weiter zum Fährhaus zurück. Zurück über Bressay erreichen wir Lerwick gegen halb 4 und fahren zurück nach Cunningsburgh zum Farm House, wo wir einen Cappucino trinken.

Dann fahren wir weiter nach Sumburgh Head und verbringen den ganzen Abend dort.

Wir beobachten die Puffins und machen dort (an gewohnter Stelle) unser Picknick.

Über den Spiggie Loch fahren wir zurück ins Haus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Burrastow – Bigton

Zum Frühstück schauen uns die snapbooks von Bo und Henry an, werden auch fotografiert und schreiben uns ins Gästebuch ein. Dann bezahlen wir und packen unsere Sachen ein. Alles ist im Auto verstaut und wir verabschieden uns ganz herzlich.


1000 fahren machen wir uns auf den Weg und fahren noch einmal an die Stelle von gestern Abend – Wast Banks.

Dieses mal laufen wir aber den ganzen weg an der Küste entlang, vorbei an ein paar alten Ruinen bis hin zum Leuchtturm.

Dort machen wir eine ausgedehnte Rast bevor wir wieder zum Auto zurücklaufen.

 

Dann fahren wir nach Lerwick zum Tesco und kaufen Grillgut.

Auf dem Weg nach Bigton machen wir noch einen Suppenstopp in Hoswick (und einen Kaffee).

Gegen halb 4 sind wir dann bei Mary in Bigton. Ein schönes Dachzimmer mit Blick auf St. Ninian.


Hayhoull B&B
Brake, Bigton, Shetland ZE2 9JA, Vereinigtes Königreich
Tel: +44 1950 422206
Email: maryandreas@hotmail.com
Web: http://www.bedandbreakfastshetland.com
80 GBP (per room per night)


Wir packen schnell unsere Sachen aus und laufen dann runter zum Strand.

Etwa eine Stunde später laufen wir wieder hoch zum Auto und wollen zum Spiggie Beach fahren und dort grillen. Leider ist es ziemlich voll dort und so beschließen wir wieder zurück zum St. Ninians Strand zu fahren. Hier verkrümeln wir uns in eine Ecke und grillen gemütlich unsere Burger. Lecker ….

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Burrastow Walk – Brae

0830 Frühstück, kurz nach 1000 laufen wir an der Küste entlang.

Es nieselt ein wenig, aber ab und zu kommt auch kurz die Sonne heraus.

An einer kleinen Bucht sehen wir einen Otter, weiter draussen können wir viele brütende / mit Jungen – Möven und Shags sehen.

Später sehen wir sogar zwei Wale (lang, kleine Finne).

Wir laufen weiter an der Küste entlang, machen irgendwann Pause und schlafen ein paar Minuten. Dann ziehen Wolken auf und es wird feucht. So beschliessen wir zurück zu laufen. Um nicht noch einmal den ganzen Weg an der Küste entlang zu laufen, nehmen wir die Abkürzung über die Wiesen (querfeldein). Durch den Nebel sehen wir allerdings nicht viel und können uns nur an den Steinhaufen orientieren.

Aber es wird auch wieder klarer und wir folgen letztendlich einer Quadspur und gelangen tatsächlich wieder auf den richtigen Weg zum BB zurück. Gegen 1500 sind wir wieder am Haus zurück.

Da wir Hunger haben, fahren wir nach Brae – zu Frankies Fish´n Chips. (Suppe, Fish’n Chips , Muscheln, Eis und Espresso – 41 GBP).

Mittlerweile scheint richtig die Sonne und wir fahren zur Marina/Campingplatz wo wir uns in die Sonne setzen.

Wir fahren die Abkürzung über Aith zurück und treffen unterwegs auf das Filmteam von “Shetland” (TV Krimiserie). Ein großer Trailer, mehrere Vans und ein Polizeiauto (!), das gerade den Hügel herunterkommt 😉

Zurück in Walls nehmen wir den Weg hinauf zum Wast Bank, lassen das Auto stehen und laufen noch einmal Richtung Küste.

Dort setzen wir uns auf die Klippen und trinken unser Bier/Cider, essen Brombeeren. Von hier oben kann man Foula sehen. Die Sonne kommt wieder raus und es wird ein schöner sonniger Abend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lerwick – Sandness

Um 10 fahren wir nach Lerwick, das Wetter ist mies und wir wollen Wellies kaufen.


Die meisten Geschäfte in Lerwick haben Sonntags allerdings geschlossen, nur die Supermärkte sind offen. Das Museum macht erst um 12 Uhr auf.

Wir machen noch einmal das Webcam Experiment am Museum, schreiben den Kindern per WhatsApp und tatsächlich sehen sie uns übers Internet.

Dann laufen wir zurück zum Market Cross und noch einmal kurz zum Hafen, dann fahren wir zum Tesco hoch um uns ein Paar Gummistiefel zu kaufen.

Shetland Museum and Archives

Das Museum liegt genau dem dem Mareel Kulturzentrum. Es ist sehr schön, modern und kurzweilig und sehr umfangreich. Der Eintritt ist frei, man kann aber am Eingang eine Spende einwerfen. Auf zwei Etagen wird die gesamte Kulturgeschichte bis hin zur Geologie abgedeckt. Es gibt ganz viele multimediale Anzeigen, Dinge zum Anfassen und Ausprobieren. Eigentlich kann man hier den ganzen Tag verbringen, aber wir sind überrascht, dass wir auch immer wieder neue Dinge sehen und kennenlernen.

Zurück zum Museum bleiben wir etwa zwei Stunden dort. Es ist immer wieder interessant, obwohl wir schon dreimal hier waren. Uns tun aber bald die Füße weh und auf dem Heimweg machen wir Picknick auf einem Parklatz hinter Bixter an einem kleinen See neben der Strasse, dann fahren wir weiter nach Sandness.

Am Ende der Strasse ist ein kleiner Parkplatz mit einer Bank und Toiletten.

Hier laufen wir einen Weg an der Küste entlang, setzen uns auf die Klippen und gucken nach Papa Stour.

Es wird aber ungemütlich kühl und wir laufen zum Auto zurück. Unterwegs machen wir noch einmal Rast an der Strasse und essen unser Abendbrot. Im BB angekommen nehmen wir erst einmal eine heiße Dusche und dann setzen wir uns mit Bo und Henry zu einem Glas Wein zusammen.


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