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Von Brombachtal nach Edinburgh, Aberdeen in Richtung Shetlands

Abflug in Köln bei strahlendem Sonnenschein – Ankunft in Edingburg bei gewohntem schottischen Regenwetter. Wieder einmal haben wir die Erfahrung gemacht, die Bustickets vorher im Internet zu buchen. Kauft man die Tickets im Bus, kostet die Fahrt von Edinburgh nach Aberdeen (Single) £18 – mit einem Onlineticket kostet sie £6,50 …

Brombachtal –> Köln/Airport (Parkhaus 3 ist das günstigste – 2 Wochen kosten €44 )

Flug nach Edinburgh mit germanwings

Abflug: 1050 Uhr   Köln/Bonn 
Ankunft 1135 Uhr   Edinburgh
Bus EDINBURGH, Bus Stn St Andrew Sq to ABERDEEN, Guild St Bus Stn
Megabus Service M90 
ab Edinburgh 1340 Uhr  
an Dundee    1520 Uhr -> hier umsteigen in den Megabus Service M9 (wartet schon)
ab Dundee    1525 Uhr  
an Aberdeen  1645 Uhr   

Wieder einmal haben wir die Erfahrung gemacht, die Bustickets vorher im Internet zu buchen. Kauft man die Tickets im Bus, kostet die Fahrt von Edinburgh nach Aberdeen (Single) £18 – mit einem Onlineticket kostet sie £6,50 …

Wir laufen den Weg vom Busbahnhof zum Fährterminal herüber, es ist ungemütlich und regnet. Der Check-in ist schon offen, wir zeigen unsere Internetbuchung und erhalten die Tickets – also auf an Bord. Die Rucksäcke lassen wir auf den Schlafsitzen stehen. Die sind nummeriert und den Tickets zugeordnet und ähneln irgendwie den Sitzen im Flugzeug. Wir erkunden nun erst einmal das Schiff, stellen uns an die Reeling und blicken auf Aberdeen. Bis jetzt hatte es geregnet und war ziemlich kühl (13°C) – nun aber kommt die Sonne durch und wir geniessen die warmen Strahlen.

Aberdeen -> Lerwick

Website NorthLink Ferry

ab Aberdeen   1900 Uhr
an Lerwick    0700 Uhr

single 25.90 £ pp
(die Fähre legt ab, wenn alle an Bord sind – etwa 30 Minuten früher)

So langsam bekommen wir aber auch Hunger und beschliessen erst einmal ins Restaurant zu gehen. Während des Essens legt die Fähre ab – 30 Minuten früher als geplant. Also – Erfahrung Nr. 1 – wenn alle an Bord sind, legt das Schiff ab.

Bis 20 Uhr stehen wir an der Reeling, die See ist ziemlich unruhig und die Wellen brechen sich am Schiff. Die Abendsonne lässt die Gischt in fantastischem Licht strahlen. Wir gehen in die Lounge und trinken ein Guinness. Mit Blick aufs Meer und der Sonne im Gesicht werden wir langsam müde. So richtig kann man aber in den Schlafsitzen nicht schlafen. Der hohe Wellengang leistet seinen Beitrag und wir machen es den Anderen nach – wir legen uns auf den Fußboden. Das ist Erfahrung Nr. 2 – der dicke Teppich ist weich genug und so schlafen wir auch bald ein. Ab und zu hört man ein Krachen im Schiff – das sind nur die Wellen 🙂

Baltasound – Hermaness

Gegen 9 Uhr fahren wir mit dem Auto bis zum Visitor Center von Hermaness (frühere Lighthouse Shore Station). Hier gibt es einen kleinen Parkplatz der um diese Zeit noch nicht sehr voll ist. Wir betreten das Naturschutzgebiet durch einen Weidezaun und laufen durch ausgedehnte Moorgebiete. Die Sonne scheint und wir beschliessen, den ganzen Tag hier oben zu bleiben…

Der Gang über die Moorwiesen ist nicht ganz ungefährlich. Man sollte auf dem Weg bleiben (ist in einem Naturschutzreservat eigentlich selbstverständlich), wenn man sich keine nassen Füße holen möchte. Wenige Schritte neben dem Weg kann man schon knöcheltief einsinken. An vielen Stellen liegen daher Holzelemente, die als Brücke dienen.

Der gut bezeichnete Rundweg ist etwa 6km lang und führt vom Parkplatz auf die andere Seite der Insel (Toolie). Es geht leicht bergauf, bis sich nach einiger Zeit das Meer zeigt. Man ist jetzt etwa 170m hoch und steht direkt an der Steilküste. Ein atemberaubender Blick auf den Atlantik und die Steilküste hält uns gefangen.

Im Sommer brüten hier 25.000 Paare der Papageintaucher (Atlantic Puffin). Sie nutzen die zahlreichen Höhlen der Kaninchen und brüten demzufolge in der “obersten Etage” der Klippen, im Bereich der Grasnarbe. Interessant ist, dass sich der eigentlich schwarz-weiße Schnabel nur zur Brutzeit bunt einfärbt.

Insgesamt findet man hier etwa 100.000 brütende Seevögel, vor allem Fulmars, Gannets, Shags, Great Skuas, Puffins and Guillemots. Auf Hermannes gibt es die drittgrößte Kolonie der Great Skuas (Bonxie). Sie werden auch “flying pirates” genannt.

Der Weg führt weiter über die Moorwiesen (in sicherer Entfernung der Klippen) bis zum nördlichsten Punkt von Hermaness. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf Muckle Flugga, dem nördlichsten Punkt von UK. Der Leuchtturm wurde 1858 gebaut und ist seit 1995 unbemannt. Es ist keine Seltenheit, bei schweren Stürmen können die Wellen über den 66m hohen Turm schlagen.

Gegen 15 Uhr sind wir wieder am Parkplatz, der sich inzwischen doch etwas gefüllt hat. Über Baltasound fahren wir zum Lunda Wick. Wir lassen aber das Auto stehen und gehen den Weg bis zur Bucht zu Fuß. Linkerhand der Bucht befindet sich ein kleiner Friedhof mit einer verfallenen Kirchenruine – der St Olaf’s Kirk aus dem 12. Jahrhundert.

Auf dem Friedhof findet man sogar die Grabsteine zweier deutschen Kaufleute aus Bremen, die 1573 und 1585 starben. Es ist interessant, wie sich die Flechten (insbesondere Ramalina) auf dem weichen Sandstein ausbreiten. Irgendwie sieht es gespenstisch aus.

An der Straße nach Lund steht der mit 3,5m höchste Standing Stone von Shetland – der Stone of Bordastubble. Nun tun uns aber doch langsam die Füße weh und so fahren wir nach Baltasound zurück.

Nachdem wir das Auto wieder an der Garage abgegeben hatten, laufen wir am Sound zurück. Eine schmale Straße führt direkt am Wasser entlang. Von hier hat man nicht nur einen schönen Blick auf das Baltasound Hotel oder den kleinen Hafen, sondern auch auf die gegenüber dem Sound liegenden Häuser (so auch auf unser Clingera House). Vorbei am nördlichsten Post-Office von UK (…) kommen wir wieder in unserem Zimmer an. Morgen geht es vom Norden Shetlands zum südlichsten Punkt – nach Sumburgh.

Kirkwall – Stromness

Um halb 11 können wir unseren Mietwagen abholen und so laufen wir mit unseren Rucksäcken nach Kirkwall und vertreiben uns die eine Stunde. Wir schmieden Pläne, aber das Wetter scheint es nicht so gut mit uns zu meinen. Wir fahren noch einmal zur Scapa Bay und dann weiter an der Küste bis nach Hobbister zur Waulkmill Bay.

Da es aber so sehr regnet, steigen wir nur für ein Foto kurz aus. Weiter geht es in Richtung Orphir. Earls Bu und die 1122 erbaute St Nicholas Round Kirk erkundeten wir im Regen. Erst am Houton Head wird es trockener und wir nutzen die Zeit zum Picknick an der Fähre nach Hoy, die gerade ausläuft. Nun geht es nach Stenness, zu den Standing Stones und spätestens am Ring von Brodgar stehen wir wieder im Regen.

Der Ring wurde vor 4500 Jahren errichtet. Von den ursprünglich 60 Steinen stehen noch heute 27. In 140m Entfernung steht der Comet Stone. Und dann kommt die Sonne raus!

Asgard B&B

Dawn Wishart, Cairston Road, Stromness KW16 3JS, +44 1856 851699
URL: Asgard B&B
double en-suite £25 pppn

8Gleich vorweg – das war unser bester B&B überhaupt. Das Haus ist nagelneu gebaut und topmodern eingerichtet. Dawn ist unheimlich nett und hilfsbereit, es macht sehr viel Spaß sichm it ihr zu unterhalten. Zum Haushalt gehören 3 Jack-Russel-Terrier (Mickey, Mouse und Max) – an Neugier nicht zu überbieten. Das Zimmer ist sehr liebevoll eingerichtet, es fehlt an nichts – auf dem Tisch steht ein Strauß frischer Rosen. Selbst im großen, modernen Bad steht ein Strauß frischer Nelken. Die große Glasdusche hat ordentlich Power – wir fühlen uns sofort unheimlich wohl. Das Frühstück können wir aus einer Karte wählen, die länger als im Hotel in Sumburgh ist – wir sitzen in der Küche an einem riesigen Tisch und plaudern, während sie das Frühstück ganz frisch zubereitet. Lecker – das gibt alle 5 Sternchen.

Heimflug

Die £10 pro Frühstück sparen wir uns. Der Airliner fährt aller 30 Minuten und bringt uns schnell zum Flughafen, wo wir auch nach wenigen Minuten gleich einchecken können.

Nun frühstücken wir erst einmal ausgiebig und gehen dann durch die Zollkontrolle. Die Kontrollen unterscheiden sich je nach Reihe sehr – während alle Passagiere in der einen Warteschlange sogar die Schuhe ausziehen müssen, gehen wir gerade durch…

Die Zeit reicht gerade noch um noch einmal kurz in den Duty-Free zu gehen, dann ist schon Boarding Time.

Wir starten pünktlich und landen kurz nach 15 Uhr wieder in Köln.

Aberdeen – Edingburgh

an Aberdeen   0700 Uhr
Bus ABERDEEN, Guild St Bus Stn to EDINBURGH, Bus Stn St Andrew Sq
ab Aberdeen  0935 Uhr   Megabus (nach Glasgow)
an Dundee    1100 Uhr   umsteigen (Seagate Bus Stn)
an Edinburgh 1240 Uhr   Citylink 

single £6 pp

Die Nacht auf der Fähre war angenehm ruhig und wir haben bis 6 Uhr geschlafen. Eine halbe Stunde später tauchen die Lichter von Aberdeen aus dem Dunst auf und wir legen pünktlich an. Nach wenigen Minuten sind wir am Busbahnhof und warten auf den 0735-Uhr-Bus. Der kommt aber nicht – so warten wir auf den nächsten – der dann auch 0935 Uhr fuhr. Umsteigen in Dundee klappt wie immer perfekt und wir sind halb 1 in Edinburgh. Was für ein Kulturschock. Hunderte Menschen, Autos, Hupen, Geschrei, Sirenen und – klar – Regen. Das Zimmer im Hotel ist noch nicht fertig (das hatten wir auch nicht erwartet), aber wir können die Rucksäcke abgeben. Stürzen wir uns in die Großstadt – oder? – nein, wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen. Wir kaufen uns ein Grande Ticket für die Stadtrundfahrt und machen drei Touren hintereinander (allerdings mit anderen Linien…). Danach sind wir so durchgefroren, dass wir ins Hotel gehen. Das Zimmer allerdings war so heiß, dass wir erst einmal alle Fenster weit öffnen. Der belustigende Blick in den Hinterhof zeigt jede Menge sperrangelweit offen stehende Fenster 🙂 Die Lüftungsanlage des Hotel summt monoton, aber das kannten wir ja schon vom letzten Mal.

Ramada Mount

53 Princes Street, Edinburgh EH2 2DG, +44 (131) 2257161
URL: http://www.jarvis.co.uk/

Evie – Costa – Finstown – Kirkwall

Es ist ein schöner Morgen, etwas kühl und wir fahren zum Loch of Swanney. Hier lassen wir das Auto stehen und gehen auf der Strasse zurück, bevor hinter einem Tor ein steiler Fußweg nach oben abzweigt.

Nach etwa 170 Höhenmetern haben wir den Costa Hill erreicht. Hier oben kann man noch die Überreste der ersten Experimente mit Windkraftanlagen auf Orkney finden. Geht man weiter über die Torfwiesen kommt man an die Steilküste. Die 125m hohe Steilküste von Costa Head zeigt sich in herrlicher Morgensonne. Nach diesen Eindrücken laufen wir zurück und fahren nach Finstown. Hier besichtigen wir Cuween Hill Cairn. Eine beindruckende Grabkammer, die man durch einen 5.5m langen Gang auf allen Vieren erreicht. Im Inneren kann man stehen, aber es ist stockdunkel. Am Eingang befindet sich eine Taschenlampe (im Holzkasten), deren Akku aber leer war.

Fähre Kirkwall – Aberdeen

NorthLink Ferry

ab Kirkwall   2345 Uhr
an Aberdeen   0700 Uhr
single 15.60 £ pp

Sandwick – Birsay – Marwick – Evie

Nach einem angenehmen Plausch mit Margaret verlassen wir die Farm und fahren in Richtung Birsay. Es ist noch ziemlich nebelig und so erscheint der Earls Palace in einer mystischen Atmosphäre. Wir fahren weiter bis zum Parkplatz am Brough of Birsay und laufen dann zurück. Wir erkunden den Palast und die gegenüberliegende St. Magnus Church. Durch ein kleines Tor verlassen wir den Friedhof an der Rückseite und laufen am Meer zurück zum Parkplatz. Trotz des Nebels entschliessen wir uns zum Skiba Geo zu Laufen, auch wenn wir nicht allzu viel sehen. Aber nach ein paar Minuten Rast am Walfischknochen wird es plötzlich klarer und der Leuchtturm ist zu sehen. Also gehen wir an der Bucht zurück und überqueren die dünne Stelle zum Brough of Birsay – dieser Fußpfad ist nur bei Ebbe begehbar

Woodwick House

Evie, Orkney, KW17 2PQ, +44 1856 751330
URL: Woodwick House
double en-suite £46 pppn

Das Woodwick House liegt romantisch in einem kleinen Park. In den Bäumen sitzen hunderte von Krähen, die man natürlich auch hört. Unser Zimmer befindet sich im Erdgeschoß – es ist ziemlich hoch und erinnert irgendwie an ein Krankenzimmer. Es ist sehr karg eingerichtet, es gibt keine Möglichkeit sich einen Tee zu kochen, es gibt keinen TV, keine Informationsmappe, die Fenster sind alt und klemmen. Das Bad ist zwar sauber, aber auch hier sieht es wie im Krankenhaus aus. Das Frühstück ist ok. Aber wir sind doch enttäuscht – für diesen Preis hatten wir mehr erwartet. Da hilft auch die idyllische Lage nichts. Es gab wesentlich bessere B&B für die Hälfte des Geldes – das Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht, deshalb nur 2 von 5 Sternchen.

Stromness – Yesnaby – Skara Brae – Marwick Head – Sandwick

Nach einem fantastischen Frühstück und dem bestem B&B, was wir jemals hatten fahren wir nach Stromness zum Einkaufen. Die Verpflegung fürs Wochenende ist gesichert – die Sonne scheint – es kann losgehen. Unsere erste Etappe ist Unstain Cairn, ein sehr gut erhaltenes Hügelgrab.

Von hier können wir ein paar Robben beobachten, die sich in der Morgensonne ziemlich wohlfühlen. Wir fahren zurück nach Stenness und lassen das Auto auf dem Parkplatz stehen.

Der kurzen Fußweg zum Barnhouse Village führt direkt zum Loch of Harry.

Auf zum nächsten Ziel: Yesnaby – eines der schönsten und attraktivsten Plätze hier auf Orkney. Der anfängliche Nebel verzieht sich bald und wir wandern vom Brough of Bigging zu Yesnaby Castle (115ft hoch).

Ist das der kleine Bruder vom Old Man of Hoy?

Hyval Farm

Mrs. Margaret Spence, North Dyke Road, Sandwick, KW16 3LS, +44 1856 841522
URL: Hyval Farm B&B
double en-suite £23 pppn

Wir waren die einzigsten Gäste und können uns das Zimmer aussuchen. Die Zimmer befinden sich in der ersten Etage. Margaret zeigt uns das Zimmer mit Blick aufs Meer, welches wir auch sofort nehmen. Bei schönem Wetter kann man den Old Man of Hoy sehen. Das Zimmer ist freundlich und sauber. Das Bad ist ziemlich klein – eine Dusche, die Toilette und ein kleines Waschbecken – aber ok. Es gibt einen Frühstücksraum im Erdgeschoß mit herrlicher Aussicht und wir können aus einem umfangreichen Frühstücksmenu wählen. Wir geben 3,5 von 5 Sternchen.

Kirkwall

Nach einem guten Frühstück laufen wir zu Fuß in die Stadt. Vom Sanderlay Guesthouse bis ins Zentrum sind es ca. 15 Minuten. Es ist noch ein wenig bewölkt und so beschliessen wir in die St. Magnus Cathedral zu gehen. Diese ist aber wegen einer Trauerfeier vorübergehend geschlossen und so besichtigen wir zuerst den Earls Palace und den Bishops Palace. Vom Turm des letzeren hat man einen schönen Blick auf Kirkwall und auf die genau vor uns liegende Kathedrale.

Nun kommt die Sonne heraus und wir laufen die A964 (Old Scapa Road) hinaus bis zur Scapa Bay (Scapa Flow) und unserem Ziel: Scapa Distillery. Sie ist zwar nicht für die Öffentlichkeit zugänglich – aber ein Foto muss sein. Also laufen wir den schönen Weg an der Bucht entlang bis uns die großen Buchstaben SCAPA begrüßen.

Irgendwie bekommt man jetzt schon Appetit auf Whisky und wir laufen zurück nach Kirkwall – Highland Park Distillery. Dieses mal nehmen wir die New Scapa Road.

Lerwick – Scalloway – Lerwick

Wir beschlossen nach Scalloway zu fahren, da wir Lerwick nun schon erkundet hatten. So groß ist die Hauptstadt nun nicht und wir schliessen die Rucksäcke an der Viking Bus Station ein und nahmen den 9Uhr-Bus nach Scalloway. Das Wetter war (gewohnt) grau und auch das kleine Hafendorf schien irgendwie verschlafen.

Unser erster Weg führt zum Scalloway Castle. Patrick Stewart, Earl of Orkney und Lord of Shetland, ließ das Schloss um 1600 errichten. Es ist normalerweise verschlossen, den Schlüssel bekommt man im Scalloway Hotel. Also laufen wir zurück und bekommen zur Antwort, wir brauchen keinen Schlüssel, es ist doch offen. Mhhh, haben wir eine Tür übersehen? Wir laufen zurück – die schwere Eichentür ist verschlossen und eine andere Tür gibt es nicht. Wir gehen wieder zurück und machen einen Abstecher im kleinen Scalloway Museum. Es sind nur 2 Räume aber alles ist liebevoll eingerichtet und sehr interessant. Den zwei älteren Damen erzählen wir vom Schloß und dem Schlüssel – wir sollen noch einmal ins Hotel gehen, die müssen uns den Schlüssel geben…. Also gehen wir zurück und dieses mal bekommen wir wirklich den Schlüssel. Also wieder zurück zum Castle und schließen auf. Für einige Minuten gehörte es uns ganz allein…

Nachdem wir den Schlüssel zurück gebracht haben laufen wir zum Denkmal des Shetland Bus. Im Museum haben wir viel darüber erfahren. Shetland Bus nannte man die Verbindungsroute zwischen Norwegen und den Shetlandinseln während des Zweiten Weltkriegs. Nach der deutschen Besetzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg (April/Mai 1940) etablierte sich eine zunächst unorganisierte Fluchtbewegung zu den Inseln mittels einfachen Fischerbooten. Mit zunehmender Organisation unter Mitwirkung der norwegischen Exilregierung und der Royal Navy kam es später zu regelmäßigen Fahrten zwischen Norwegen und Lerwick. Da aber durch den Hafen in Lerwick keine Bewegung unentdeckt blieb wich man zunächst (1941) auf das unbeobachtete Lunna aus, später (ab 1942) dann auf Scalloway.

Viel mehr gibt es nicht zu sehen und so nehmen wir den Mittagsbus nach Lerwick zurück. Wir bummeln ein wenig durch die Geschäfte, schauen uns Fort Charlotte an und setzen uns dann am Hafen auf eine Bank. Hier gibt esimmer etwas zu sehen und ein paar Postkarten schreiben wir auch noch. Dann laufen wir zurück zur Bus Station, holen unsere Rucksäcke und machen uns auf dem Weg zum Färterminal.

Der Check-In ist schon geöffnet, die reservierten Tickets für uns liegen auch schon da. Um 15:30Uhr gehen wir an Bord. Auch heute legt die Fähre etwas früher ab. Das Oberdeck ist geöffnet und wir haben noch einen schönen Blick auf Lerwick. Nach dem Abendessen machen wir es uns in den tiefen Sesseln der Bar gemütlich – trinken Guinness und schauen Fernsehen.

Die Vorbeifahrt an Fair Isle wird angekündigt. Diese nur 9km² große Insel gehört noch zu Shetland obwohl wir schon näher an Orkney sind. Hier leben gerade mal 69 Menschen.

Pünktlich 10 Minuten vor 22 Uhr legt die Fähre in Kirkwall an. Schon vom Schiff aus sehen wir die vielen Taxis stehen und sind beruhigt. Wir fahren für £6 ans andere Ende der Stadt (das Fährterminal liegt etwa 4 km ausserhalb der Stadt) und sind unerwartet früh im Sanderlay Guesthouse. Ein sehr großes, modern eingerichtetes Zimmer (No. 1) erwartet uns. Sogar eine richtige Küche (mit Herd und Mikrowelle) ist vorhanden. Wir trinken noch unseren Balvenie und fallen dann todmüde ins Bett – wir sind auf Orkney.


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