Um halb 7 stehen wir auf, schließlich wollen wir den Morgenbus nach Lerwick bekommen. Tony und Irene sind nicht zu Hause, ihr Sohn kommt und macht Frühstück für uns. Er fährt uns auch freundlicherweise zum Bus. Es ist grau, nebelig und kühl. Der Bus ist ganz pünktlich und fährt uns bis zur Fähre nach Gutcher. Wir können sogar sitzen bleiben und setzen nach Yell über. Hier wartet schon Service No. 24 und wir fahren durch bis Lerwick – für £4. Gegen 1 Uhr sind wir an der Viking Bus Station und haben noch fast 2 Stunden Zeit bis der Bus nach Sumburgh fährt. So fragen wir und können die Rucksäcke in der Bus Station abgeben (hier gibt es kostenlose Schließfächer und einen Gepäckaufbewahrungsraum. Wir vertreiben uns die Zeit und erkunden Lerwick.
Wir laufen zu Market Cross – finden natürlich auch die Webcam. Ein kurzer Gang zum Hafen und wieder zurück, kaufen noch Verpflegung fürs Wochenende und gehen zurück zum Busbahnhof.
Der Bus fährt für £2,20 (single) von Lerwick fast bis vor die Hoteleinfahrt. Es sind nur noch wenige Meter zu laufen und wir stehen vorm Sumburgh Hotel.
Es nieselt und der Wind pfeift uns um die Ohren, die Schottlandfahne vorm Hotel steht etwas mehr als waagerecht in der Luft.
Erst einmal einen schönen Tee trinken und wir besprechen die Pläne für das Wochenende. Jarlshof liegt vor der Tür und wir entscheiden uns dafür. Vom Hotel sind es nur wenige Schritte und aufgrund des Wetters ist kaum jemand zu sehen. Der Eintritt kostet £4,50 pp. Auf in die Bronzezeit! Nach einer kurzen aber sehr interessanten Einführung betreten wir das Ausgrabungsgelände. Der Jarlshof war über 4200 Jahre lang besiedelt. Die ältesten Gebäudenteile, stammen aus 3200BC.
Wir befinden uns an der südlichsten Spitze Shetland-Mainlands. Der Boden ist hier sehr fruchtbar und kann gut bewirtschaftet werden. Die Menschen hier lebten somit vor allem von Landwirtschaft und Fischfang. Über viele tausend Jahre und Zeitepochen hinweg war dieses Gebiet besiedelt. Das jüngste Gebäude ist ein mittelalterliches Bauernhaus aus dem 14. Jahrhundert (wurde aber schon im 16. Jh wieder verlassen).
Man kann wirklich überall hindurch laufen, in die Häuser gehen und alles erkunden. In Skara Brae (auf Orkney) ist das leider nicht möglich, dort muss man auf dem Fußweg bleiben. Somit kann man wirklich hautnah erleben, wie eng und unbequem eine Gruppe von Menschen in einem Broch gelebt haben muss. Auf vielen Tafeln ist sogar eine deutsche Übersetzung. Beeindruckt unterhalten wir uns noch mit dem freundlichen Guide im Besucherzentrum. Wir kommen ins Plaudern und er erzählt von seinem Großvater in der 8. Generation, der aus Hamburg kam…. Ihn werden wir später noch einmal treffen – dazu aber später.
Noch immer ist es sehr ungemütlich, windig und grau. Wir laufen am Sandstrand entlang in Richtung Airport. Die eine Landebahn endet (oder beginnt) genau im Wasser und kreuzt die Strasse. Wenn ein Flugzeug startet oder landet, wird die Strasse also kurzerhand gesperrt.