The Ring of Kerry pt. II

Heute nehmen wir uns den “Rest” des Ring of Kerry vor. Wir brauchen gar nicht weit zu fahren und starten kurz hinter Killarney bei der Muckross Abbey. Auf dem Parkplatz unweit der Abbey stehen schon die Kutscher und fahren die Touristen zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten. Wir laufen auf einem breiten Weg ca. 5 Minuten bis zu einem kleinen Wäldchen, in der traumhaft die Muckross Abbey liegt.

Die Abtei wurde 1340 von Franziskanern gegründet. Jedoch gaben diese die Anlage bald wieder auf. Donal McCarthy Mor begann 1448 damit, die Anlage wiederherzustellen, die Arbeiten sollten 50 Jahre dauern. Die heute noch erhaltenen Gebäude stammen vor allem aus dieser Zeit. In ihrer bewegten Geschichte wurde Muckross Abbey mehrfach beschädigt und wiederaufgebaut. An den unterschiedlichen Baustilen erkennt man gut, dass Muckross Abbey in mehreren Abschnitten erbaut wurde. Der jüngste Abschnitt der Abtei ist der Vierungsturm. Er ist der einzige franziskanische Turm in Irland und ebenso breit wie das Kirchenschiff. Der Kreuzgang, in dessen Mitte eine alte, riesige Eibe steht, und die an ihn grenzenden Gebäude sind vollständig erhalten. …und man muss auch keinen Eintritt zahlen(!).

Das Wetter meint es nicht so gut mit uns. Wir fahren weiter zum Muckross House. Es ist das Herzstück des Killarney National Park – eine wunderschöne viktorianische Villa (1843), gelegen in einem herrlichen Park mit unzähligen Azaleen und Rhododendronbüschen. Die umliegenden Berge spiegeln sich im See und das farbige Herbstlaub gibt dem Ganzen ein besonderes Flair. In einer Führung erfährt man alles über die Geschichte des Hauses, sogar Königin Victoria schlief hier 2 Nächte. In den herrlich ausgestalteten Räumen kann man einen sehr guten Eindruck vom Leben der Adeligen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gewinnen. Die Wände sind prunkvoll mit Gemälden, Wandteppichen und Jagdtrophäen ausgeschmückt.

An der Ostseite des Torc Mountain (530m) entsteht aus dem Torc River ein reizvoller Wasserfall. Er stürzt aus 18m Höhe über schroffen Sandstein. Man kann hier einige Rundwanderwege laufen, wir entschliessen uns aber (aufgrund des Regens) zum Parkplatz zurück zu kehren.

Weiter oberhalb an der Strasse nach Kenmare halten wir am Ladies View. Allerdings ist das nicht der Parkplatz, wo das Restaurant ist und die Busse halten, sondern etwa 1km weiter in Richtung Kenmare. Der Blick ist aber von beiden Punkten aus fantastisch. Den Namen verdankt er übrigens der Tatsache, dass Königin Victoria mit ihren Hofdamen hier eine Pause einlegte um das Panorama zu bewundern.

Wir fahren weiter und kommen zum Molly’s Gap, einem 275m hochgelegenen Pass. Weiter noch kommt man zu den Aghadoe Heights. Von hier hat man eine weite Rundsicht über die Berge und Seen.

Kenmare liegt an der Mündung des Roughty River in die langgestreckte Meeresbucht – Kenmare River. Viele kleine Geschäfte mit ihren bunten Schildern laden ein. Die beiden Hauptstrassen von Kenmare bilden ein X, mit einer Grünanlage in der oberen Innenfläche. Vor der Kirche blühen wieder die Palmen. Steht man vor der Touristeninformation geht links eine Strasse zu einem Stone Ring hinunter.

Auf dem Rückweg halten wir noch einmal am Ladies View. Wenn man um die engen Kurven fährt, sollte man aufpassen. Hier oben sind ständig Schafe auf der Strasse, die sich kaum um die Autos scheren.