Iveragh Peninsula – The Ring of Kerry

Die wohl bekannteste Panoramastrasse in Irland – der Ring of Kerry – ist 158km lang. Mit einem Abstecher auf Valentia Island kommt man aber über 200km. Möchte man die vielen Highlights am Ring besichtigen, schafft man die Tour nicht an einem Tag. In vielen Reiseführern wird empfohlen die Tour im Uhrzeigersinn zu fahren, also von Kenmare aus. Die meisten Reisebusse starten dagegen im Norden von Killorglin aus. Man kann nun selbst entscheiden, ob man in der Hauptsaison hinter den Bussen hinterher tuckern oder an engen Stellen den Bussen ausweichen will. Wir haben uns für den zweiten Weg entschieden und fahren den Ring entgegen dem Uhrzeigersinn.

Iveragh Peninsula

Kurz nach 8 Uhr fahren wir in Killarney los und erreichen auf der breiten N72 schnell Killorglin. Dort fahren wir auf die Ringstrasse – die N70. In Killorglin findet übrigens der berühmte Jahrmarkt Puck Fair statt. Man kann den geschmückten bronzenen Ziegenbock an der Strasse nicht übersehen…

Es regnet in Strömen, doch wir halten an unserem ersten Punkt – das Kerry Bog Village. Infos findet man hier: http://www.kerrybogvillage.ie/. Zwischen Killorglin und Glenbeigh gelegen, erwartet den Besucher hier ein Freilichtmuseum, das die harte Geschichte des Torfbaues dokumentiert. Das am Parkplatz gelegene Red Fox Inn ist für den besten irischen Irish Coffe bekannt. Mit dem Eintritt ins Torfdorf erhält man einen Discount von 50 Cent für das traditionelle Getränk. Es ist aber noch zu früh für Whiskey…

Weiter geht es auf der Panoramastrasse aufwärts im breiten Tal von Kells. Aber so richtig hell will es nicht werden, dicke Nebelschwaden verhindern die Sicht auf Dingle und die Dingle Bay. Links erhebt sich der 680m hohe Knockadober, die Strasse verläuft weiter am Fuß des Drung Hill.

Nächste Station am Ring ist Cahersiveen. Gegenüber des Städtchen sieht man jenseits des Valentia River die Ruinen von Ballycarbery Castle. Von der Steinbrücke über den Valentia River hat man einen schönen Blick auf die Stadt und eine weitere alte Brücke über den Fluß. Wir verlassen hier kurz den Ring und erkunden das Castle.

Ballycarbery Castle’s Geschichte ist eng mit den McCarthys verbunden und zieht sich bis in das Jahr 1398 zurück. Der Besitz ist 1594 mit McCarthy More dokumentiert, während andere Quellen des 16. Jahrhunderts die Besetzung durch die O’Connels belegen. Noch im 18. Jahrhundert erweitert wurde es schon Anfang des 20. Jahrhunderts zerstört.

Wir fahren nun wieder zurück auf die Ringstrasse, verlassen sie aber bald wieder um einen Abstecher nach Portmagee zu machen. Das kleine Fischerdorf besteht aus einigen bunten Häusern, die in einer langen Reihe am Wasser stehen. Eine lange Brücke führt hinüber nach Valentia Island. Über Chapeltown fahren wir nach Knights Town und schauen uns den kleinen Hafen an. Auf dem Rückweg nach Portmagee besichtigen wir eine relativ neue Touristenattraktion – The Skellig Experience. Infos dazu gibt es hier: http://www.skelligexperience.com/. In dem Besucherzentrum erhält man interessante Informationen über die Skellig Islands und das Leben und Wirken der dort im 6. bis 13. Jahrhundert ansässigen Mönche. Sehr interessant! Wir fassen den Entschluss, noch einmal zurück zu fahren und Bray Head zu besichtigen.

Abseits der Strasse quälen wir unser Auto den schmalen Weg zwischen Pfützen, Steinbrocken und Löchern hindurch, teilweise mit Bodenkontakt… Glaubt man einigen Quellen, befinden wir uns nun auf dem westlichsten Punkt des Kontinents Europas. Die Aussicht jedenfalls ist grandios. Meterhohe Atlantikwellen klatschen an die schwarzen Felsen der Steilküste – ein faszinierender Anblick. Mittlerweile hat es auch aufgehört zu regnen und die Sonne bohrt sich durch die Wolken.

Zurück nach Portmagee und einer besseren Strasse geht es nun in die Berge in Richtung Ballinskelligs. Die schmale Passstraße steigt hier auf 330m (NN) an. Von hier oben hat man eine fantastische Sicht auf die St. Finnans Bay. Auf der anderen Seite des Berges der gleiche faszinierende Blick auf die Ballinskelligs Bay. Die Sonne strahlt und taucht das Land in wunderbares Licht. Nach etlichen Fotostopps erreichen wir wieder die Ringstrasse N70 und nach wenigen Minuten auch Waterville.

Waterville (An Coirean) ist ein malerisches Dorf zwischen der Ballinskelligs Bay und dem Lough Currane. In der Lobster Bar stärken wir uns erst einmal für den Rest der Tour. Es ist zwar schon 15 Uhr, aber vom Weg her erst Halbzeit. Da viele Highlights des Ring of Kerry erst noch kommen, beschliessen wir, den Rest später zu besichtigen.

Es geht nun wieder in die Berge und über den 210m hohen Coomakesta Pass mit grandiosen Panoramablicken kommen wir nach Caherdaniel.

Nach einigen Kilometern zweigt nun bei Castlehove links eine sehr schmale Strasse ab. Auf einer Anhöhe erreicht man hier nach etwa 4km ein großes Steinfort – Staguie Fort. Das ist ein runder Bau aus Trockenmauerwerk, 27m im Durchmesser und über 5m hoch. Im Inneren der 4m dicken Mauern befinden sich Kammern und Treppen.

Als letzten Ziel für heute setzen wir uns Sneem. Dieser kleine Anglerort hat eine protestantische Kirche aus dem 16. Jahrhundert mit einer originellen Wetterfahne in Gestalt eines Lachses. Der Fluss lädt zu einer Fotoserie ein (Langzeitbelichtungen).

Da es wieder anfängt zu regnen und langsam dunkel wird, einigen wir uns auf den direkten Weg nach Killarney. Hinter Kenmare wird es schwierig. Regen, schmale Strassen ohne Mittelstreifen, kein Licht und eine Selektion der Killarney National Park Bewohner (also Schafe, Ziegen, Vögel, Rotwild und ein Hirsch) AUF der Strasse machen die Fahrt zwischen Ladies View und Killarney sehr anstrengend. Gegen 20 Uhr sind wir wieder im Ferienhaus.