Edinburgh

Edinburgh gehört zu den schönsten und besterhaltenen alten Städten in Europa – und ist eine der ältesten Residenzstädte. Der Legende nach rührt der Name von jenem angelsächsischen König Edwin, der hier im 7. Jahrhundert eine erste Burganlage errichtet hatte. Noch heute beherrscht der Burgberg mit seinen spätmittelalterlichen Festungsmauern und Türmen die Silhouette der schottischen Hauptstadt, und immer noch scheint »Mons Meg«, die mächtigste Kanone des 15. Jahrhunderts, das friedliche Treiben der Unterstadt zu bedrohen. Von der Burg aus führt der Weg über die Royal Mile zum Holyrood Palace. Ursprünglich Gästehaus eines Klosters, dann zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu einem Palast umgebaut, ist der Name des Schlosses für alle Zeiten mit dem tragischen Schicksal Maria Stuarts verknüpft. Schon Fontäne spürte ein Erschauern angesichts jener engen Kammer, in welcher der italienische Vertraute der Königin, Rizzio, erdolcht worden war.

Die mittelalterliche Altstadt und die georgianische New Town, die sich zwischen den Vulkanstotzen von Castle Rock, Arthur’s Seat und Calton Hill ausbreiten, sind Zeugen einer Stadtgeschichte der Gegensätze. Die engen Höfe, die steilen, gewundenen Gassen und hoch aufragenden Häuser der Altstadt rufen die Erinnerung an das dicht besiedelte Edinburgh des Mittelalters wach, als Tausende Schornsteine ihren schwarzen Rauch ausstießen – wovon sich der alte Spitzname Auld Reekie (Old Smokey) für die Stadt ableitet. Ganz anders die New Town mit hellen, luftigen Plätzen, großzügigen Boulevards, eleganten Häuserzeilen und gepflegten Gärten für die Wohlhabenden. Trotz der Hügel lässt sich Edinburgh am besten zu Fuß erkunden. Überall bieten sich atemberaubende Blicke, und im Sommer ist die Stadt eine einzige Grünanlage, von den großen, offenen Princes Street Gardens zu den umschlossenen Gärten der New Town oder den kleinen versteckten Ecken der Altstadt. Die Architektur der Siebzigerjahre hat mit Ausnahme der Princes Street in Edinburgh kaum Einzug gehalten. Versuchen Sie am besten, sich die Gebäude ohne die hässlichen Betonkästen, die sie umschließen, vorzustellen. Die Stadt wird vom Schloss beherrscht, das hinter allen Gebäuden hervorlugt, sich vor der untergehenden Sonne abzeichnet oder über der Princes Street aufragt. In Edinburgh mit seiner Vielzahl an Cafes und Pubs in der Royal Mile, Spitzenrestaurants und einem lebendigen Nachtleben rund um Grassmarket und Cowgate ist immer was los. Im August, wenn das Edinburgh International Festival mit seiner verblüffenden Auswahl an Aufführungen und Ausstellungen Tausende von Besuchern anzieht, scheint die Stadt förmlich zu explodieren. Mit Straßentheater, Straßenmusikanten und Ständen mit Kunsthandwerk ergießt sich das Festival über die ganze Stadt.