Mit der Victoria Line geht es heute Morgen nach Brixton.
Brixtons Identität war schon immer vielfältig, immer umstritten und immer eindringlich. Im 21. Jahrhundert ist es nach wie vor einer der interessantesten Teile der Stadt und das Herz von Südlondon. Brixton gilt als eine der multikulturellsten Siedlungen Großbritanniens. Und es ist viel los…
Die Entwicklung des Stadtteils zum Arbeiterviertel und Marktort setzte zwischen 1880 und 1890 mit der Installation der Pferde-Tram Up Brixton Hill ein.
Brixton Market hatte 1888 eine der ersten elektrisch beleuchteteten Einkaufspassagen (Electric Ave).
London war seit dem 17. Jahrhundert immer wieder Zufluchtsort für verfolgte und leidende Minderheiten aus aller Welt. Mit der Wandlung des britischen Empire zum Commonwealth of Nations, sahen viele Einwohner der ehemaligen Kolonien in Afrika, der Karibik und dem indischen Raum eine Möglichkeit, in London ein neues Leben zu beginnen. So läßt sich heute beinahe ein ethnischer Stadtplan von London erstellen: Afrikaner und Kariben leben in Brixton oder Notting Hill, Iren in Camden oder Kilburn, Italiener in Clerkenwell, Chinesen in Soho, Inder im East End usw… London hat heute mehr als 7,1 Millionen Einwohner – die größten Minderheiten bilden Inder (5,2%), Kariben (4,4%) und Afrikaner (2,4%)- es werden 147 Sprachen in London gesprochen. Interessant ist, dass hier im Bezirk Lambeth ca. 78 Prozent für den Verbleib in der EU gestimmt hatten…
Der Brixton Station Road Market ist ein Gemeinschaftsmarkt, der von lokalen Händlern betrieben wird. Er befindet sich in einer breiten Fußgängerzone in der Nähe der U-Bahn, einer Straße mit Bars und Cafés, dem Recreation Centre und Pop Brixton. Außerdem führt er über die Popes Road zum Hintereingang von Brixton Village. Außerdem gibt es hier Straßenimbissstände, an denen die Händler Speisen aus der ganzen Welt anbieten.
Man spürt förmlich das karibische Flair, die Musik, das Essen und an jeder Ecke riecht es nach Gras. Die Gerüche des Brixton Market konkurrieren mit seinen Farben um die Aufmerksamkeit der Besucher. Die ersten Eindrücke des Markts, der als einer der größten für karibische und afrikanische Spezialitäten in Europa gilt, erschlagen fast.
Das Dog Star liegt an der Ecke Coldharbour Lane/Atlantic Road und ist seit über 20 Jahren eine von Londons coolsten DJ Bars. Die Liste der Sets, die hier bereits aufgelegt haben, ist lang: Massive Attack, The Prodigy, 2ManyDJs, Stereo MCs – um nur einige Namen zu nennen.
Der Markt ist ein kleiner Kosmos für sich – und Zentrum des gleichnamigen Stadtviertels im Süden Londons. Zwischen Lebensmittelhändlern und Restaurants verkaufen kleine Läden Plastikspielzeug, schreiend bunte, mit exotischen Mustern bedruckte Stoffe, künstliche Fingernägel, Langhaarperücken oder Kurzwaren.
Reliance Arcade, 455 Brixton Road (um 1924), bildet eine schmale Fußgängerverbindung von der Brixton Road zur Electric Lane. Es umfasst das ursprüngliche georgianische Haus und hat eine schöne Fassade mit ägyptischem Grabmal zur Electric Lane; es wurde 1931 von Ernest J. Thomas nach vorne erweitert. Im Inneren befinden sich kleine Geschäfte, die nicht größer als Marktstände sind, und ein Glasdach sorgt für Licht.
Brixton Village, Coldharbour Lane, wurde 1937 als Granville Arcade nach Entwürfen von Alfred und Vincent Burr gebaut; Bauherr war Philip Granville-Grossman. Das Innere besteht aus schmalen überdachten Straßen, die Avenues“ genannt werden, und ist, ähnlich wie die Market Row, doppelt so hoch. Es gibt über 100 Geschäfte. Sie verbindet die Coldharbour Lane, die Atlantic Road und die Popes Road.
Die Stände biegen sich unter der Last afrikanischer und karibischer Lebensmittel. Von Yamswurzeln über Fisch und Kochbananen bis hin zu mir unbekannten Gewürzen gibt es hier alles.