Ein Wochenende an der Mosel – pt. 1

Dieses Wochenende haben wir mit unserem jüngsten Sohn an der Mosel verbracht.

Am Freitagmorgen trafen wir uns zu Hause und präsentierten unseren Wochenendplan, bevor wir Richtung Westerwald/Hunsrück aufbrachen. Unser erstes Ziel war die Geierlay Hängebrücke. Wir hatten Sorge, dass uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen könnte, aber bisher blieb es trocken. Zwar gab es unterwegs heftigen Regen, aber als wir in Mörsdorf ankamen, klarte es auf, und sogar die Sonne zeigte sich zeitweise. Also machten wir uns auf den Weg zur Hängebrücke, wo wir viel Spaß hatten.

Die Geierlay Hängebrücke – ein Ingenieursmeisterwerk im Einklang mit der Natur

Die Geierlay Hängebrücke, erbaut im Jahr 2015 im Hunsrück, ist jetzt mittlerweile „nur noch“ die drittlängste Hängebrücke Deutschlands.

Seit Anfang Juli 2023 kann man auf der 665 Meter langen Hängebrücke „Skywalk“ in Willingen (Upland) einen traumhaften Ausblick über das Strycktal genießen. Damit ist sie jetzt die längste in Deutschland und zählt auch zu den längsten Hängebrücken der Welt. Die Hängeseilbrücke Blackforestline (Pfingsten 2023 eröffnet) spannt sich mit 450 Meter über den Schwarzwald und ist die zweitlängste Hängeseilbrücke Deutschlands.

Die Geierlay-Brücke zählt aber trotzdem mit zu den coolsten Hängeseilbrücken in Deutschland! Sie hängt an 40 Millimeter starken Tragseilen, hat einen Holzboden (im Gegensatz zu durchsichtigen Stahlgitternsegmenten) und spannt sich insgesamt 360 Meter über das Tal. Der Begriff „Lay“ kommt aus dem Keltischen und bedeutet Schiefer oder Schieferfelsen.

Die Brücke bietet nicht nur eine beeindruckende Aussicht auf die malerische Landschaft des Hunsrücks, sondern eröffnet auch eine neue Perspektive für Besucher, die die Region erkunden möchten. Ihr leichtes Schwingen während des Überquerens verstärkt das Abenteuergefühl und macht den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Für Ingenieure und Architekten ist die Geierlay Hängebrücke ein inspirierendes Beispiel für die gelungene Verbindung von Technik und Natur. Sie zeigt eindrucksvoll, wie menschliches Können und natürliche Schönheit sich harmonisch vereinen können, um ein Meisterwerk zu schaffen, das Besucher aus aller Welt anzieht und begeistert.

Wir hatten die Brücke bereits während der Corona-Pandemie besucht, damals konnte man sie nur in eine Richtung überqueren und musste Eintritt zahlen – das ist jetzt alles anders. Die Brücke ist von beiden Seiten zugänglich, rund um die Uhr geöffnet und kostenlos zugänglich. Allerdings erhebt die Gemeinde Mörsdorf eine Parkgebühr von 10€, was durchaus ok ist. Wenn man bedenkt, dass der Eintritt an anderen Hängebrücken um die 20€ kostet – und man den Parkplatz dort auch noch extra bezahlen muss …

Auf dem Rückweg begann es zwar kräftig zu regnen, aber glücklicherweise waren es nur kurze, ergiebige Schauer.

Anschließend fuhren wir weiter Richtung Mosel und kamen pünktlich in Ernst an, einem kleinen Moseldorf in der Nähe von Cochem. Nach einem Mittagessen besorgten wir uns bei einem Metzger Wurst und Käse und holten bei unserem Lieblingswinzer Lutz Hommes, den vorbestellten Wein ab.

Unser Hotel lag nur ein paar hundert Meter entfernt – ein charmantes Boutique-Hotel mit 12 Zimmern, ehemals das alte Pfarrhaus, das auch heute wieder diesen Namen trägt. Ich hatte bereits im Voraus alles organisiert, aber wir wurden dennoch angenehm überrascht, mit einem kostenlosen Upgrade auf zwei Junior-Suiten unterm Dach. Johannes und Moni hatten ein Zimmer mit zwei Etagen und wir auch genügend Platz, sowie schönem Fachwerkdetails im Raum. Es war wirklich perfekt.

Um 17 Uhr hatten wir eine Weinprobe gebucht, die vom Hotelbesitzer, Karsten Vaelske, selbst Sommelier Stufe 2, durchgeführt wurde. Wir saßen also zu viert bei Kerzenschein im Frühstücksraum und genossen es in vollen Zügen. Wir probierten sechs Weine aus dem Ort (drei weiße und drei rote von jeweils drei Ernster Winzern).

2022er Riesling Hochgewächs feinherb (Leo Klaus)
2020er Chardonnay trocken Reserve (Lönartz-Thielmann)
2022er Sauvignon Blanc trocken (Ulrich Göbel)

2021er Ernster Feuerberg, Dornfelder trocken (Leo Klaus)
2020er Spätburgunder Reserve trocken (Lönartz-Thielmann)
2018er Merlot trocken (Ulrich Göbel)

Das Ganze machte viel Spaß, besonders da die Flaschen verhüllt waren und wir eine Blindverkostung erlebten. Durch intensives Riechen, Schmecken und Diskutieren näherten wir uns dem Wein an und lagen oft gar nicht so falsch – oder hatten zumindest ab und zu Glückstreffer. Es war ein äußerst interessanter und unterhaltsamer Abend, bei dem wir viel erzählten und lernten – einfach wunderbar.