Wenn wir in Freiburg sind, verzichten wir auf das Frühstück im Hotel – wir gehen auf den Markt.
Wir lieben diesen Markt. In den frühen Morgenstunden erstrahlt der Münsterplatz im Licht der aufgehenden Sonne und wandelt sich innerhalb kürzester Zeit zu einem lebendigen Schauplatz: zig Marktstände bieten eine bunte Vielfalt an frischen, saisonalen und regionalen Erzeugnissen, Kunsthandwerk, Pflanzen und vielem mehr. Doch der Münstermarkt ist nicht nur ein Ort des Einkaufs, sondern auch ein Treffpunkt mit den Händlern, ein beliebter Ort im Herzen von Freiburg und eine Begegnungsstätte, an der die traditionelle badische Lebensfreude auf Nachhaltigkeit und Genuss trifft!
Natürlich ist die Lange Rote ein Muss. Auch heute stehen Freiburger und Besucher für die traditionelle Grillwurst an mittlerweile sieben Ständen des Münstermarktes geduldig Schlange. „Mit oder ohne Zwiebeln“ werden Sie gefragt, wenn Sie Ihre Bestellung aufgeben, denn bereits 1951 briet Josef Föhrenbach diese für noch mehr Aroma gemeinsam mit der Wurst an. Die Entscheidung ob „mit“ oder „ohne“ steht unter Freiburgern als echte Glaubensfrage im Raum. Sicher ist aber: Wer die Lange Rote „geknickt“ bestellt, gibt sich definitiv als Tourist zu erkennen, denn ein echtes Bobbele (ein gebürtiger Freiburger) isst seine Lieblingswurst stets im Ganzen, auch wenn sie weit aus dem Brötchen herausragt.
Wir kaufen uns unser zweites “Frühstück” zusammen – Meeresfrüchte, Oliven, Käse, frisches Baguette – und wir finden sogar einen Auxerrois – was für ein Festmahl. Auf einer kleinen Bank inmitten des Markttreibens genießen wir das aus vollen Zügen …
Natürlich müssen wir auch noch beim Lakritz-Piraten einkaufen …
Der Münstermarkt und seine Beschickerinnen und Beschicker haben rund um das Freiburger Münster eine jahrhundertelange Tradition – und sind dennoch mit ihren Betrieben und ihrer Produktion im 21. Jahrhundert angekommen. Nirgendwo sonst kann man Regionalität und Saisonalität, aber auch kunsthandwerkliches Geschick und badische Genussfreude besser erleben, als auf dem Münstermarkt.
… ach ja – und es ist ja noch Weihnachtsmarkt.
Am Ende des Abends landen wir im Blauen Fuchs.
Das alte Stechhäusle (besser bekannt als “Haus an der Mehlwaage”) in der Metzgerau 4 wurde 1763 gebaut. Die Stadt verkaufte es Mitte 2000 aus Haushaltsgründen. Nachdem 2021 der vorige Inhaber auch das Handtuch geworfen hatte, übernahm die Brauerei Ganter. Im Innenbereich wurde praktisch alles entfernt, mit Ausnahme des „wunderschönen Bodens“. Es wurde kräftig investiert, um aus diesem Schmuckstück eine einzigartige Mischung aus Kneipe, Bar und Restaurant zu schaffen.
Deren Philosophie besteht darin, lokale Gerichte und innovative Interpretationen traditioneller Speisen anzubieten. Auf der Speisekarte findet man nicht nur herzhafte Wirtshausklassiker wie Schnitzel, Fried Chicken und verschiedene Schmorgerichte, sondern auch eine vielfältige Auswahl an veganen und vegetarischen Gerichten wie Bowls, Waffeln und Flammkuchen – alles zubereitet mit frischen, regionalen Zutaten und sehr lecker!
Darüber hinaus kann man sich auf hausgemachte Limonaden, neun Biere vom Fass sowie eine abwechslungsreiche Auswahl an Flaschenbieren und regionalen sowie internationalen Weinen freuen.
Vor allem die Gin-Karte hat es uns angetan – übersichtlich und zu vernünftigen Preisen. Wir schaffen es aber nicht, beide Spalten komplett abzuarbeiten – zusätzlich gibt es noch einen Gin des Tages (Überraschung) für 6 Euro.