Zwischen City of London und Southwark

Rund um St. Pauls

Die St. Paul’s Cathedral (mit 122m die höchste Kirche der Stadt) nimmt in den Köpfen der Briten einen besonderen Platz ein. Innerhalb der Mauern des majestätischen Sakralbaus fanden wichtige Gottesdienste statt, zum Beispiel die Hochzeit von Prinz Charles und Diana, hier befindet sich auch die Residenz des Bischofs von London.

Als wir 2000 zum ersten Mal in London waren, kostete der Eintritt noch 5 GBP – heute bezahlt man 21 GBP vor Ort (Online kostet es 18 GBP). Nein, danke …

Wir setzen uns auf den Paternoster Square und trinken erst einmal einen Kaffee. Das ist ein netter, ruhiger Platz direkt hinter der St Pauls Cathedral. Interessant ist er aber nicht nur wegen der gelungenen Kombination aus alter und neuer Architektur, sondern auch wegen der angrenzenden kleinen Cafe’s, Läden und kleinen Buden mit verschiedenen Speisen aus aller Welt – es ist nicht zu überlaufen und überschaubar.

Die Ursprünge des Platzes gehen auf die mittelalterliche Paternoster Row zurück, wo die Geistlichen von St. Paul’s einst mit ihren Rosenkränzen spazieren gingen und das Paternoster”, das Vaterunser, rezitierten.

In der linken hinteren Ecke des Platzes befindet sich zur Zeit eine wunderschöne Bronzeinstallation.

The Wild Table of Love zeigt einen Kreis von Bronzetieren, die sich einen Teller voll mit Essen schmecken lassen. Es ist das verrückteste Bankett seit der Teeparty des verrückten Hutmachers… und es enthält auch ein Kaninchen.

Das Kaninchen gibt vielleicht einen Hinweis auf die Bildhauer: es ist das Werk von Gillie und Marc, deren Skulpturen Rabbitwoman und Dogman häufig in London zu sehen sind. Die britischen und australischen Künstler Gillie und Marc wurden von der New York Times als “die erfolgreichsten und produktivsten Schöpfer öffentlicher Kunst in der Geschichte New Yorks” bezeichnet. Mit einigen der innovativsten öffentlichen Skulpturen der Welt definieren Gillie und Marc neu, was öffentliche Kunst sein sollte, und verbreiten Botschaften der Liebe, Gleichheit und des Umweltschutzes auf der ganzen Welt. Ihre begehrten Skulpturen und Gemälde sind in Kunstgalerien und an öffentlichen Plätzen in über 250 Städten zu sehen.

Die Künstler sind vor allem für ihre beliebten Figuren Rabbitwoman und Dogman bekannt, die die autobiografische Geschichte zweier gegensätzlicher Charaktere erzählen, die sich zu besten Freunden und Seelenverwandten entwickeln. Als unwahrscheinliche Gefährten aus dem Tierreich stehen Hase und Hund für Vielfalt und Akzeptanz durch Liebe. Gillie und Marc glauben, dass Kunst eine mächtige Plattform für Veränderungen ist. Ihre Kunst ist multidisziplinär und eine Hommage an die Bedeutung des Miteinanders sowie an die Großartigkeit der natürlichen Welt und die Notwendigkeit, sie zu bewahren – denn wir sind sie, und sie ist wir.

Übrigens, das produktive Duo ist auch für die Schimpansenskulpturen in der Nähe der London Bridge und die jüngste Ausstellung von Bronzelöwen in der Nähe von Waterloo verantwortlich. (link)

Zwei Plätze am Tisch sind frei geblieben, so dass sich die Passanten zu den Tieren setzen und das vorgetäuschte Festmahl genießen können.

Über die oben genannte Paternoster Row und Panyer Alley läuft man etwa 4 Minuten zu einem großen, modernen Einkaufszentrum – New Change. Schon von unten hat man einen eindrucksvollen Blick auf St. Paul’s, das sich in den Fassaden spiegelt.

Adresse: 1 New Change, London EC4M 9AF

Der oft als Geheimtipp beschriebene (kostenlose) Ausblick von der Dachterasse ist aber längst keiner mehr. Mit dem Fahrstuhl gelangt man direkt in den 6. Stock.

Der Ausblick auf die Kathedrale ist wirklich eindrucksvoll und man hat auch einen schönen Blick auf die Stadt.

Über die Southwark Bridge (sie verbindet die City of London auf der Nordseite mit dem Stadtteil Southwark im Stadtbezirk London Borough of Southwark auf der Südseite.

Die Brücke ist 198m lang und besteht aus fünf Stahlbögen) verlassen wir das Viertel um St. John’s und streben zielbewußt unserem Lieblingsmarkt entgegegen.

Dieser Londoner Wochenmarkt, an dem an über 150 Ständen regionale aber auch exotische Lebensmittel angeboten werden, ist unser Favorit in London – einigen vielleicht auch bekannt aus dem Film Bridget Jones. Für die Dreharbeiten hat man den ganzen Markt für einen Tag gemietet und die Ladenbesitzer in den Film miteinbezogen. Der Markt diente auch als Drehort für das Wirtshaus Zum Tropfenden Kessel in Harry Potter und den Gefangenen von Askaban. 

Hier haben wir schon viele Stunden verbracht. Nach 16 Uhr beginnt der “Ausverkauf” der Speisen, die Paella wird lautstark (und erfolgreich) angepriesen – vielleicht werden jetzt auch die Portionen größer 😉 – denn um 17 Uhr schließt der Markt. Gleichzeitig füllen sich die Pubs rund um den Markt.

Wir laufen über die London Bridge wieder zurück zur Nordseite, bummeln gemütlich zum Tower Wharf, trinken noch ein frisches IPA und geniessen die warme Abendsonne.

In den letzten zwei Jahren hat sich einiges verändert – hier stehen jetzt gewächshäuserartig überdachte Tische eines Restaurants.

The Shard ist ein pyramidenförmiger Wolkenkratzer in Londons Stadtteil Southwark, gilt als neues Wahrzeichen der Stadt und ist zudem das höchste Gebäude Westeuropas.