Unst – Easting / Sandwick

Wir stehen 0730 auf, das Wetter ist noch immer sehr nebelig – aber nicht kalt. Wir laufen zum Mailersta BB und frühstücken gemütlich. Um halb 10 sind wir mit allem fertig und fahren nach Hannigarth, wo wir das Auto parken und den Weg nach Colvadale laufen.

Unst lag genau im Zentrum der Wikinger-Seewege, genau an den Transportwegen auf denen die Wikinger Fisch aus polaren Breiten als wertvolles und haltbares Handelsgut in den Süden brachten. Unst war eine der ersten Landstriche der westlichen Wikinger-Erweiterung und ist reich an Wikinger- und nordischen Überreste. Inzwischen wurden hier über 50 Siedlungsstandorte identifiziert. Damit hat Unst eine größere Dichte an ländlichen Langhäusern als irgendwo anders, einschließlich Skandinavien.

#Walk 76 Framgord 8km
Viking Longhouse, Friedhof (Kielsteine 11. Jh-12.Jh)

Durch den Nebel sehen wir leider nicht sehr viel, aber der Weg ist sehr schön. Vorbei am weißen Sandstrand von Sandwick immer an der Küste entlang…

Framgord kommt aus dem Altnordischen und bedeudet soviel wie “der Bauernhof, der am weitesten draussen liegt”. Die Kapellenruinen stammen wohl aus dem 12. Jahrhundert Der Bauernhof im Norden wird von der örtlichen Bevölkerung das “Pfarrhaus” genannt, aber es war wohl ein wohlhabender Bauernhof. Einflussreiche nordische Leute haben oft für den Privatgebrauch eine Kapelle gebaut und die “Orkneyinga Saga” erzählt von einer bei Orphir auf den Orkney Inseln, wo der Graf von einem schweren Trinkgelage in seiner Halle gleich zu seiner Kapelle ging …

Wer hat hier in Framgord gewohnt? Wie lange brauchte man die Kapelle? Liegt eine frühere darunter? Wir kennen keine Einzelheiten, weil hier noch keine Ausgrabungen stattgefunden haben und der Name Framgord nicht in den Sagas erscheint. Der Friedhof der zur Kapelle gehört wird heute noch benutzt. Ein Traktor bringt die Särge hierher und die Trauernden müssen weit laufen. In der Wikingerzeit war es leichter gewesen, denn damals fuhr man hauptsächlich mit dem Boot.

Überall auí den Shetandinseln findet man Spuren von Kapellen aus dem 12. Jahrhundert: die Ruinen bei Lund auf Unst stehen in Giebelhöhe und eine der Oberschwellen ist ein wiederbenutzer Stein mit eingeschnitztem Fischmotiv (vielleicht ein piktisches Symbol). Die Kapelle bei Lund wurde wahrscheinlich von den Wikingern, die in der Underhoullgegend wohnten benutzt.

Die ungewöhnlichen kleinen Kreuze und die langen dünnen Grabsteine (oder Kielsteine) stammen wohl aus des Zeit zwischen der ersten Hälte des 11. Jahrhunderts und dem frühen 12. Jahrhundert.

Gegen 12 Uhr kommt sogar die Sonne heraus, es wird sehr warm aber der Nebel verzieht sich leider nicht. Aber es ist trocken. Wir kehren um und sind gegen 1330 wieder am Auto.

Jetzt fahren wir zur Garage / Final Checkout Cafe und essen eine gute Suppe! Mit heißem Kaffee und Suppe im Bauch wird uns richtig warm. Der angesagte Regen scheint aber jetzt zu kommen und so fahren wir zurück in unser Cottage. Ab unter die Dusche und dann Mittagsschlaf ….

1700 Teatime. Das Regenband scheint durchgezogen zu sein und die Sonne kommt ab und zu mal wieder raus. Das bleibt auch bis zum Abend so und laufen wir gegen 21 Uhr noch einmal los.