Craigellachie – Ballindalloch/Craggenmore (19 km)

Von Craigellachie startet man in Richtung Südwesten wieder auf der ehemaligen Bahntrasse. Der Spey macht hier eine Schleife und führt ein kleines Stück vom Weg fort. Nach kurzer Zeit läuft man durch eine Röhre, in der man die Hauptstrasse unterquert. Nach etwa 30 Minuten Fußweg tauchen schon die ersten Häuser von Aberlour auf. Auf der linken Seite kann man die bekannte Keksfabrik WALKERS SHORTBREAD sehen und auch riechen. Rechts liegt die Kläranlage (auch die kann man riechen). Wir gehen links zwischen den Häusern durch, um noch etwas für unseren Weg einzukaufen. Hier ist nämlich die letzte Gelegenheit, Lebensmittel zu kaufen – bis Cromdale gibt es keine Möglichkeit. Aberlour hat etwa 900 Einwohner und wurde 1812 durch den Gutsherrn Charles Grant of Wester Elchies gegründet. Die breiten Strassen werden von hübschen Häusern mit gepflegten Gärten gesäumt. Vor einigen jahren hat der Ort einen Preis als schönste Stadt Schottlands gewonnen.

ir gehen am neu eröffneten Speyside Visitor Centre durch den Alice Litter Parc in Richtung Penny Bridge. Eigentlich heißt diese Brücke ja Victoria Bridge, da aber der damalige Grant of Wester Elchies von jedem Benutzer einen Zoll verlangte, heißt sie im Volksmund eben Penny Bridge. Der Weg führt aber links weiter. Man kann den schönen Friedhof von Aberlour bewundern, läuft dann über eine kleine hölzerne Hängebrücke wieder zurück ins alte Gleisbett.

Nach etwa 4km gelangt man zu den rechts liegenden Aufbereitungsanlagen der Destillerie Dailuaine und bald dahinter an die ehemalige Haltestelle der Eisenbahn. Dieser Haltepunkt ist zu einem sehr schönen Rastplatz umgebaut worden. Links neben dem Haltepunkt führt eine Strasse steil bergauf, auf der man zur Destillerie Dailuaine gelangt. Dieser kleine Abstecher lohnt sich. Hier wird vor allem Whisky für Johnnie Walker hergestellt.

Zurück auf dem Weg gelangt man nach einiger Zeit über die Bridge of Carron in das gleichnamige Örtchen. Jetzt liegt der Spey auf der linken Seite. Natürlich hat auch Carron eine Destillerie. Die Imperial Distillery wurde 1897 gegründet und liefert den Whisky für Ballentines. Sie kann nicht besichtigt werden, der Speyside Way führt direkt am Betriebsgelände vorbei wieder in waldiges Gebiet. Auf diesem Abschnitt des Weges sind sehr viele Bänke aufgestellt und man kann immer wieder den Blick auf den Fluß geniessen.

Carron Imperial Distillery

Vorbei an einigen grauen Häusern, den Imperial Cottages, geht es immer parallel zum Spey weiter. An der Brücke über den Ballintomb Burn machen wir einen Abstecher. Wir verlassen den Weg und gehen rechts hinauf, vorbei an einigen Häusern in Richtung Hauptstrasse B9102. Von hier kann man schon die Häuser von Cardow sehen. Wir freuen uns auf die Cardhu Distillery mit ihrem Besucherzentrum, werden aber schon am ersten Hinweisschild, das im typisch leuchtenden Johnny-Walker-Rot darauf hinweist – am Wochenende geschlossen – enttäuscht. Trotzdem gehen wir durch die Siedluung und machen wenigstens ein paar Fotos – von außen.

Carduh Distillery

An dieser Stelle möchte ich einmal darauf hinweisen, dass in vielen Lebensmittelgeschäften/Post Office Informationsmaterial über die Region ausliegt. Hier gibt es Faltblättchen, in der auch die Destillerien beschrieben sind. Mit Voranmeldung kann man die meisten Destillerien auch besichtigen, allerdings nur zu bestimmten Jahreszeiten. Die größeren haben ein Besucherzentrum, die Öffnungszeiten stehen dann auch dabei. Diese sind aber auch von der Jahreszeit (Saison) abhängig.

Etwas traurig machen wir uns wieder zurück auf den Speyside Way. Die nächste Destillerie, an der wir vorbeikommen ist Knockando. Wenige 100m später wandern wir in den alten Bahnhof von Tamdhu ein. Das Bahnhofsgebäude ist frisch renoviert, steht aber leer. Dahinter riecht man schon die etwas moderner aussehende Tamdhu Distillery. Der Weg zieht sich ein wenig, bis wir am Haltepunkt Blackboat ankommen. Auch dieser alte Bahnhof ist hübsch renoviert. Vor dem Bahnhof ist ein Stück frisch gemähter Rasen, wo man sein Zelt aufstellen kann. Ausser einer Wasserstelle gibt es hier aber keine Toiletten.

Der Weg führt nun wieder dicht am Ufer des Spey entlang. Nach gut 2 km erreicht man die eindrucksvolle Eisenbahnbrücke über den Fluß. Sie wurde 1863 gebaut und ist ein historisches Denkmal. Nach der Brücke läuft man in den alten Bahnhof von Ballindalloch ein. Auch hier besteht die Möglichkeit, ein Zelt aufzuschlagen, es gibt auch ein Bunkhouse. An dieser Stelle teilt sich auch der Speyside Way – man kann den Weg weiter nach Tomintoul laufen. Wir laufen aber weiter in Richtung Aviemore und kommen nach wenigen hundert Metern zu unserem Ziel : Craggenmore. Diese kleine Ortschaft hat außer der Destillerie fast nichts zu bieten. Fast – denn unsere Unterkunft – das Craggenmore Haus – hat Flair.

Erbaut im Jahre 1873 vom Gründer der Graggenmore Distillery, empfangen uns Tony und Helen Alcott. Man fühlt sich ins vorige Jahrhundert zurück versetzt, natürlich mit dem Komfort von heute. Der Ausblick aus dem Zimmer ist herrlich und man kann den Schornstein der Destillerie auch sehen. Das Haus hat seinen ganz besonderen Reiz und wir fühlen uns hier sehr wohl.

CRAGGANMORE House
Mrs Helen Allcott,
Ballindalloch, Banffshire, AB37 9AB
Phone: +44 1807 500359
Email: helen.allcott@cragganmore-house.com
Website: http://www.cragganmore-house.com/